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Mit EquiTest gegen den Schwindel

Neue Therapiemöglichkeit bei Gleichgewichtsstörungen

Die HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Heinrich Iro) bietet ihren Patienten eine neue und erfolgreiche Therapiemöglichkeit bei Schwindel an. Mithilfe modernster Medizintechnik, des „EquiTest“- Systems, können Gleichgewichtsstörungen verschiedener Art nicht nur erkannt, sondern auch effizient behandelt werden.

Das Symptom Schwindel kann viele verschiedene Ursachen haben. Nicht selten ist das Gleichgewichtsorgan des Innenohrs betroffen (vestibulärer Schwindel). Auch Störungen des Zentralnervensystems (Tumore, Durchblutungsstörungen, Entzündungen etc.), der Halswirbelsäule oder des Herzkreislaufsystems können Schwindel verursachen, weshalb die Ursachen unbedingt medizinisch abgeklärt werden sollten. Besonders wichtig, um eine Diagnose stellen zu können, sind genaue Informationen über Schwindelart und -dauer sowie den speziellen Verlauf und Begleitsymptome der Erkrankung.

Verlust der Stand- und Gangsicherheit
So vielfältig die Ursachen des Schwindels sein können, sind auch die verschiedenen Arten des Schwindels. Die Folgen sind aber immer gleich: Gleichgewichtsstörungen - und damit der Verlust der eigenen Stand- und Gangsicherheit im Raum. Gemessen wird der Grad dieser Beeinträchtigung des Gleichgewichts mit Hilfe der sogenannten statischen und dynamischen Post­urographie. Bei diesem Verfahren wird mit modernster Sensorik das Schwingungsverhalten des Körpers unter verschiedenen Bedingungen gemessen.

In der Erlanger HNO-Klinik können Schwindel und Gleichgewichtsstörungen seit einigen Monaten zusätzlich zur normalen Gleichgewichtsuntersuchung mittels des dynamischen Posturographie-Systems EquiTest® der Firma NeuroCom® diagnostiziert und gezielt ohne Nebenwirkungen therapiert werden. Europaweit sind vergleichbare Geräte nur in wenigen medizinischen Zentren verfügbar. Das rund 135.000 Euro teure Erlanger Gerätesystem wurde mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

„Oft wird Schwindel mit Medikamenten behandelt. Aber eine physiotherapeutische Behandlung mit gezieltem Gleichgewichtstraining erzielt auf jeden Fall die besseren Ergebnisse“, erklärt Dr. Carsten Finke, Leiter der Abteilung für Schwindeldiagnostik der HNO-Klinik. In den USA ist die Schwindel-Therapie in speziellen Reha-Zentren unter physiotherapeutischer Aufsicht bereits gang und gäbe. Mit dem „EquiTest®-System“ steht diese Möglichkeit nun auch den Patienten des Uniklinikums Erlangen zur Verfügung. „Auch wenn nicht jeder Schwindel die gleichen Ursachen hat und vieles nicht direkt mit dem HNO-Bereich zusammenhängt, können wir mit unserem Gerätesystem nahezu jede Art von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen wirksam therapieren“, so Dr. Finke.

Alltagssimulation in der Trainingskabine
In der zur Rückseite hin offenen „EquiTest®-Kabine“ werden gezielt unterschiedliche Teile des Gleichgewichtssystems, wie das visuelle Gleichgewicht, entkoppelt voneinander trainiert. Möglich macht dies die dynamische Konzeption des Geräts. Neben einer kippbaren Bodenplatte kann sich auch die Umgebung um den Patienten bewegen. Dadurch können Alltagssituationen real simuliert und trainiert werden. So lernt der Körper von neuem, mit dem beeinträchtigten Gleichgewicht umzugehen, neue Verschaltungen im Gehirn zu bilden und die Störung auszugleichen. „Durch dieses gezielte Training können wir eine dauerhafte Beschwerdebesserung und meistens sogar Genesung erzielen“, so Dr. Finke. Die sechs bis acht halbstündigen Therapiesitzungen am Gerätesystem werden durch ein spezifisches Trainingsprogramm für Zuhause ergänzt und somit durch Patient, Arzt und Physiotherapeuten individuell zusammengestellt.

Weitere Informationen für die Medien
Dr. med. Carsten Finke
Tel.: 09131/85-33156, -32739
carsten.finke@hno.imed.uni-erlangen.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 166/2007 vom 09.08.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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