Logo mit Link zur Eingangsseite

Sie befinden sich im Bereich uniklinikum weist in studie erstmals erfolgreiche wirkung nach

Akupunktur gut gegen Bluthochdruck

Uniklinikum weist in Studie erstmals erfolgreiche Wirkung nach

In einer kooperativen Langzeitstudie zwischen der Medizinischen Klinik 2 des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. med. Werner G.Daniel), Akupunkturspezialisten der Nanjing Universität in China und Ärzten des Klinikums Ottobeuren konnten der Erlanger Prof. Dr. Frank A. Flachskampf und Mitarbeiter erstmals die positive Wirkung der traditionellen chinesischen Heilmethode bei Bluthochdruck nachweisen. Durch regelmäßige Akupunktur lassen sich demnach die systolischen Blutdruckwerte im 24-Stunden-Mittel um etwa 6 mmHg senken, was einer milden medikamentösen Therapie entspricht. „Die traditionelle chinesische Akupunktur kann eine Alternative, oder eine Ergänzung zur medikamentösen Behandlung bei leichter Hypertonie sein“, so Prof. Flachskampf.

Der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist die häufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung in den westlichen Ländern und einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. An Bluthochdruck leidet in den westlichen Ländern etwa jeder dritte Erwachsene. In der randomisierten Studie des Uni-Klinikums Erlangen zusammen mit Akupunkturspezialisten der Nanjing School of Traditional Chinese Medicine und Ärzten des Klinikums Ottobeuren (Lehrkrankenhaus des Uni-Klinikums Erlangen) wurde über drei Jahre die Wirksamkeit von Akupunktur bei Bluthochdruck getestet.

Die Ärzte behandelten insgesamt 140 Patienten, wobei solche mit schweren Hochdruckformen oder komplizierenden Erkrankungen wie Koronarer Herzkrankheit oder Schlaganfall ausgeschlossen wurden. Die Hälfte der Patienten erhielt eine Behandlung nach traditionellem chinesischen Vorbild an den typisch vorgeschriebenen Akupunkturpunkten, die andere Hälfte eine Plazebo-Akupunktur, bei der die Nadeln an unspezifischen Punkten gesetzt werden. Etwa 80 Prozent der Patienten nahmen bereits Medikamente gegen den erhöhten Blutdruck ein; diese wurden während der Studie unverändert fortgeführt. Die Behandlung erfolgte über sechs Wochen mit drei bis fünf halbstündigen Akupunktursitzungen pro Woche. Während durch die „echte“ Akupunktur der Blutdruck erfolgreich gesenkt werden konnte, blieb in der Plazebo-Gruppe diese Wirkung aus.

Nach Ansicht von Prof. Flachskampf bietet die Akupunktur nach traditionellen chinesischen Methoden Patienten mit einem milden Bluthochdruck „eine effektive Möglichkeit der Blutdrucksenkung, die nötigenfalls mit Medikamenten kombiniert werden kann“. Allerdings muss die Akupunkturbehandlung regelmäßig weitergeführt werden, um die Blutdruckwerte dauerhaft zu reduzieren, was einen beträchtlichen Zeitaufwand erfordert, so Prof. Flachskampf. Außerdem sei es noch zu früh, von der sechswöchigen Behandlung in der Studie auf Langzeitergebnisse zu schließen. Die Studie, die von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung finanziell unterstützt wurde, wurde jetzt in der amerikanischen Fachzeitschrift „Circulation“ (Band 115, S. 3121) veröffentlicht.

Weitere Informationen für die Medien
Prof. Dr. med. Frank Flachskampf
Tel.: 09131 85-35301
frank.flachskampf@rzmail.uni-erlangen.de

Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin GmbH,
Tel.: 08332/93177
info@tcm-ottobeuren.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 125/2007 vom 28.06.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

zurück zum Seitenanfang