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Neues Schlaganfallnetzwerk

Die Versorgung von jährlich 4.500 Notfällen soll verbessert werden

Als Meilenstein in der Versorgung von jährlich rund 4.500 Schlaganfallpatienten im Raum Mittel- und Oberfranken bezeichnet Privatdozent Dr. René Handschu den Start des regionalen Behandlungsnetzwerks STENO für Schlaganfallpatienten. Der Arzt aus der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. med. Stefan Schwab) koordiniert das Netzwerk, in dem Fachärzte aus drei Schlaganfallzentren – dem Uni-Klinikum Erlangen, dem Klinikum Nürnberg und dem Krankenhaus Hohe Warte in Bayreuth – insgesamt elf Regionalkliniken bei der Diagnose und Therapie von Schlaganfallpatienten unterstützen wollen. Das Projekt startet zum 1. Juli 2007 mit der Vernetzung zwischen der Neurologischen Klinik Erlangen und dem Klinikum Forchheim. Bis Ende 2007 sollen alle elf Kliniken angeschlossen sein.

„Die Behandlungschancen steigen, je früher der Schlaganfall-Patient in die Klinik kommt und dort von Spezialisten behandelt wird“, weiß Dr. Handschu. Sofern keine Spezialstation (Stroke Unit) wie in Erlangen, Nürnberg oder Bayreuth zur Verfügung stehe, könnten die Patienten in anderen Krankenhäusern des Netzwerkes vom Wissen der drei Schlaganfallzentren profitieren. Befunddaten könnten über das Schlaganfall-Netzwerk ausgetauscht und von Experten begutachtet werden. Handschu setzt dabei auf die Devise „Miteinander reden, voneinander lernen und gemeinsam stark sein“. Neben einer 24-Stunden-Hotline für telemedizinische Beratung sollen auch gemeinsame Diagnose- und Therapiestandards erarbeitet und regelmäßige Schulungen und Hospitationsmöglichkeiten für medizinisches Personal angeboten werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung, um ein rasches Erkennen der Erkrankung und richtiges Handeln zu fördern. Nach einer Entscheidung des bayerischen Krankenhausplanungsausschusses ist nun der Weg für das Netzwerk frei. Die Finanzierung konnte durch zusätzliche Mittel der Krankenkassen langfristig gesichert werden. Der Ausbau der Live-Video-Übertragungstechnik, die von der Universität zusammen mit regionalen Firmen entwickelt wurde, soll durch zusätzliche Mittel des bayerischen Sozialministeriums gefördert werden.

Mit über 30 000 Todesfällen pro Jahr rangiert der Schlaganfall auf Platz Fünf der Todesursachenstatistik des statistischen Bundesamts. Als Schlaganfall bezeichnet man eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, die zum Ausfall von Funktionen des Zentralen Nervensystems führt. Ursache ist die Blutung oder Verstopfung eines Blutgefäßes. Durch schnelle ärztliche Hilfe und intravenöse Gabe von speziellen Medikamenten kann in einer Vielzahl von Fällen ein eventuell vorhandenes Blutgerinnsel aufgelöst und das Gehirn vor einem dauerhaften Schaden bewahrt werden. Spezielle Behandlungszentren, so genannte „Stroke Units“, koordinieren dabei die Therapie und Diagnose. Vorbild für das Nordbayerische Projekt ist ein Erlanger Pilotprojekt mit zunächst vier Kliniken und das Schlaganfallnetzwerk in Südostbayern zwischen München und Regensburg .

Im Schlaganfallnetzwerk STENO sind folgende Regionalkrankenhäuser vertreten: Klinikum Neumarkt, Kreisklinik Roth, Klinik Gunzenhausen, Klinikum Ansbach, Klinik Dinkelsbühl, Klinik Bad Windsheim, Klinikum Forchheim, Helmut-G.-Walter-Klinikum Lichtenfels, Klinikum Kulmbach, Klinikum Fichtelgebirge Marktredwitz und Sana Klinikum Hof.

Weitere Informationen für die Medien
PD Dr. René Handschu
Tel.: 09131/85-33001
rene.handschu@uk-erlangen.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 97/2007 vom 24.05.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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