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Hilfe für leukämiekranke Kinder

Sander-Stiftung fördert Forschungsprojekt mit 240.000 Euro

Nach mehr als sieben Jahren erfolgreicher Forschungsarbeit in der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Rascher) auf dem Gebiet der Hochrisikoleukämien im Säuglingsalter kann sich das Wissenschaftlerteam um Privatdozent Dr. Thorsten Langer und Dr. Markus Metzler über die weitere Unterstützung des Projekts durch die Wilhelm Sander-Stiftung freuen: Mit 240.000 Euro an Fördergeldern sollen die modernen Analysetechniken erweitert und zwei Forschungsstellen finanziert werden. Ziel des Projektes ist es, die Mechanismen hinter der Leukämieentstehung besser zu verstehen, um daraus Angriffspunkte für neuartige Therapien ableiten zu können.

Die akute lymphoblastische Leukämie ist die häufigste Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Während die Überlebensrate insgesamt dank moderner Therapieverfahren heute bei über 80 Prozent liegt, haben Kinder, die bereits im Säuglingsalter an Leukämie erkranken, eine wesentlich schlechtere Prognose. Man geht heute davon aus, dass eine Leukämie im Kindesalter in mindestens zwei Schritten entsteht. Der erste Schritt ist in der Mehrzahl der Fälle ein „genetischer Unfall“, der meist bereits vor der Geburt in Vorläuferzellen der Blutbildung passiert. Dabei kommt es zum Bruch und anschließenden Verschmelzen zweier Chromosomen, wodurch ein Gen entsteht, das für die Leukämieentwicklung mit verantwortlich ist. „In unserer bisherigen Arbeit haben wir uns im Rahmen internationaler Kooperationen vorwiegend mit der Erkennung und genauen Analyse dieser Bruchpunkte auf den betroffenen Chromosomen beschäftigt. Allerdings sind für den Ausbruch der Leukämie in der Regel weitere genetische Veränderungen notwendig. Diesem zweiten Schritt wollen wir uns nun dem von der Sander-Stiftung geförderten Folgeprojekt intensiv widmen“, so Metzler.

Besseres Verstehen der Erkrankung – neue Therapiemöglichkeiten
Da diese genetischen Veränderungen ausschließlich in den Leukämiezellen vorkommen, könnten sie ideale Ziele für zukünftige schonende Therapieformen sein. Besonders auf dem Gebiet der Säuglingsleukämie würden neue Therapieansätze dringend benötigt. Im Normalfall wird nach Diagnosestellung versucht, mit einer Chemotherapie, die Leukämie zurückzudrängen, um dann über eine Knochenmarktransplantation zu entscheiden. „Trotz dieser intensiven Therapie, ist die Prognose schlecht für die erkrankten Säuglinge. Aus diesem Grund wollen wir mithilfe der Wilhelm Sander-Stiftung, diese Erkrankung besser verstehen und wirksam therapieren“, sagte Langer.

Die an der Kinder- und Jugendklinik schon 1999 etablierte Wilhelm Sander-Therapieeinheit unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Holter ermöglicht im Verbund mit dem Virologischen Institut, der Medizinischen Klinik 3 sowie dem Lehrstuhl für Genetik, die Behandlung von Hochrisikoleukämien des Kindes- und Erwachsenenalters durch die Erforschung neuartiger Therapieansätze sowie durch empfindliche molekularbiologische Diagnostik zu verbessern.

Die Wilhelm Sander-Stiftung zählt zu den größten privaten Stiftungen Deutschlands und geht aus dem Nachlass des am 31. Dezember 1973 in Neustadt an der Donau verstorbenen Fabrikanten Wilhelm Sander hervor. Dessen letzter Wille war es, dass die Erträge der Stiftung ausschließlich der medizinischen Forschung, insbesondere der Krankheits- und Krebsbekämpfung, zugute kommen sollten.

Weitere Informationen für die Medien
PD Dr. Thorsten Langer
Tel.: 09131/85-33118
thorsten.langer@kinder.imed.uni-erlangen.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 101/2007 vom 30.05.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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