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Schwerhörig durch Diskolärm

Erlanger Forscher erhält Auszeichnung für Freizeitlärm-Studie

Freizeitlärm kann gravierende Folgen für den Gehörsinn des Menschen haben. Dies zeigte eine Studie von Prof. Dr. Frank Rosanowski, Oberarzt der Phoniatrischen und Pädaudiologischen Abteilung am Universitätsklinikum Erlangen. Der Forscher fand heraus, dass durch Freizeitlärm bedingte Innenohrschäden bei jungen Erwachsenen bereits dann nachweisbar sind, wenn die Betroffenen, in diesem Fall junge Erwachsene, eine Schwerhörigkeit selbst noch nicht bemerken. Für eine Veröffentlichung zu diesem Thema in der Fachzeitschrift „International Archives of Occupational and Environmental Health“ erhielt Professor Rosanowski eine besondere Auszeichnung: Bei der 23. Wissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie in Heidelberg ehrte ihn die Gesellschaft mit der Gerhard-Kittel-Medaille.

Das Ohr ist ein besonders beanspruchtes Sinnesorgan. Dass Lärm das sensible Gehör schädigen kann, wurde in der Studie bestätigt: Mit präzisen Messverfahren konnten Professor Rosanowski und seine Arbeitsgruppe bei vielen jungen Erwachsenen Gehörschäden feststellen. „Es erstaunte uns, dass Innenohrschäden bereits dann zu erkennen waren, wenn die Testpersonen nur einmal pro Monat in die Diskothek gingen“, sagt Professor Rosanowski. Die Untersuchung wurde an 88 Medizinstudierenden zwischen 20 und 32 Jahren durchgeführt.

Als Ergebnis seiner Studie fordert Professor Rosanowski, dass in Diskotheken der Lärmpegel reduziert werden müsse, um Gehörschäden der Besucher wirkungsvoll zu vermeiden. Die Grenzwerte dürfen nicht weniger streng sein als in der Arbeitswelt. Nach der EU-Richtlinie von 2006 darf der Schallpegel am Arbeitsplatz 80 Dezibel nicht überschreiten. Wenig Erfolg verspricht sich Frank Rosanowski allerdings von Informationskampagnen zum Gehörschutz bei Jugendlichen. „Informationen über die hörschädigende Wirkung von Diskolärm allein halten keinen Jugendlichen vom Besuch einer Disko ab“, sagt der Wissenschaftler.

Weitere Informationen für die Medien
Prof. Dr. med. habil. Frank Rosanowski
Tel.: 09131/85-33813
frank.rosanowski@phoni.imed.uni-erlangen.de

 

uni | mediendienst | forschung Nr. 15/2007 vom 15.05.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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