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Muskelschwäche besser verstehen

Erlanger Biochemiker entdecken mögliche Krankheitsursache

Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg sind in der Erforschung von Muskelschwäche-Erkrankungen einen entscheidenden Schritt vorangekommen: Die Arbeitsgruppe von Dr. Said Hashemolhosseini, Privatdozent am Institut für Biochemie, entdeckte ein Eiweiß-Molekül, das die Verbindung zwischen Nerven und Muskeln stabilisiert. Fast acht Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Muskelschwäche. Bei Menschen mit dieser Krankheit ist die Reizübertragung zwischen Nerven und Muskeln gestört: Die Informationen des Gehirns kommen nicht mehr in den Muskelzellen an. Im schlimmsten Fall führt die Blockade der Muskelrezeptoren zu Lungenversagen.

Das neu entdeckte Molekül hat eine Schlüsselfunktion bei der Reizübertragung der Nerven an die Muskeln. Fehlt das Eiweiß-Molekül, so funktioniert die Signalverarbeitung nicht, und die Muskeln reagieren nur schwach oder versagen. Dies fanden die Erlanger Biochemiker zusammen mit Arbeitsgruppen aus Chile, Dänemark, Frankreich und der Schweiz bei der Untersuchung von Mäusen heraus: Den Tieren fehlte das Eiweiß-Molekül ausschließlich in den Muskeln. In Übereinstimmung mit manchen Formen von Muskelschwäche-Erkrankungen bei Menschen beobachteten die Forscher erst an älteren Mäusen deutliche Symptome der Muskelschwäche. Der Grad dieser Krankheiten blieb bis ins hohe Alter bestehen. In ihrem Versuch zeigten die Wissenschaftler, dass die Verbindung zwischen Muskeln und Nerven ohne das Eiweiß-Molekül nicht stabil ist. Die Folge sind abnorme Ermüdbarkeit und Schwäche der Muskeln.

Die Wissenschaftler wollen nun herausfinden, ob Veränderungen des neu identifizierten Moleküls dazu beitragen, bisher ungeklärte Fälle von Muskelschwäche zu entschlüsseln. Daneben eröffnen sich neue Wege zur Therapie von Muskelkranken. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Genes & Development veröffentlicht.

PD Dr. rer. nat. Said Hashemolhosseini
Institut für Biochemie
Tel.: 09131/85-24634
sh@biochem.uni-erlangen.de

 

uni | mediendienst | forschung Nr. 8/2007 vom 27.02.2007


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