Logo mit Link zur Eingangsseite

Sie befinden sich im Bereich medizinhistorische vortragsreihe

Medizinhistorische Vortragsreihe

Hitlers Arzt Karl Brandt

Vor 60 Jahren begann der Nürnberger Ärzteprozess. Aus diesem Anlass spricht im Rahmen der „Medizinhistorischen Vortragsreihe“ des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg der Historiker Ulf Schmidt, PhD, School of History, University of Kent, am Dienstag, 12. Dezember 2006, um 19.30 Uhr zum Thema „The Nazi Doctors’ Trial and Crimes against Humanity: Hitler’s Doctor Karl Brandt and the ‘Euthanasia’-Programme“. Der Vortrag findet in der Zahnklinik, Hörsaal der Vorklinik, im Hofgebäude, Glückstraße 9-11 in Erlangen statt und wird in englischer Sprache gehalten; die anschließende Diskussion kann auf Deutsch geführt werden.

Karl Brandt, Hitlers Begleitarzt, spielte eine bedeutende Rolle in der Organisation und Durchführung des „Euthanasie“-Programms. Später, als Reichskommissar für das Sanitäts- und Gesundheitswesen, wurde Brandt zur höchsten medizinischen Autorität des Naziregimes. Als Vertrauter Hitlers erhielt er die Verfügungsgewalt über Menschenexperimente und die Verantwortung für die Forschungen zu biologischen und chemischen Waffen. Die Alliierten erkannten Brandts Bedeutung für das NS-Regime und machten ihn im Nürnberger Ärzteprozess 1946/47 zum Angeklagten Nummer 1. Aber bis heute ist noch keine Biographie Brandts geschrieben worden. Der Vortrag basiert auf dem im Erscheinen begriffenen Buch von Ulf Schmidt über Karl Brandt und legt seinen Schwerpunkt auf einen vernachlässigten Aspekt des „Euthanasie“-Programms, nämlich auf die „Aktion Brandt“ und ihre Bedeutung. Die Untersuchung der „Aktion Brandt“ und speziell der Person Brandts verweist darauf, dass das Programm nicht nur die Funktionsweise des Regimes spiegelt, sondern dessen eigentliches Wesen offenbart.

Ulf Schmidt, PhD, ist Medizin- und Wissenschaftshistoriker. Nach dem Studium in Hamburg und Oxford promovierte er an der Wellcome Unit for the History of Medicine der Universität Oxford. Derzeit ist er als Senior Lecturer an der School of History (Rutherford College) der University of Kent (Großbritannien) tätig. Er ist Fellow der Royal Historical Society und Autor mehrerer Fachbücher zum Thema, darunter: „Medical Films, Ethics and Euthanasia in Nazi Germany“ (Husum, 2002) und „Justice at Nuremberg. Leo Alexander and the Nazi Doctors’ Trial“. Palgrave Macmillan. 2004 (Paperback 2006).

Der Vortrag ist als Fortbildungsveranstaltung durch die Bayerische Landesärztekammer anerkannt. Im Internet sind Informationen zum Vortrag unter http://www.gesch.med.uni-erlangen.de/gm/projekte/Schmidt.html zu finden.

Weitere Informationen für die Medien:

PD Dr. Marion Maria Ruisinger
Lehrstuhl für Geschichte der Medizin
Tel.: 09131/85 -23011
marion.ruisinger@gesch.med.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4964 vom 5.12.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

zurück zum Seitenanfang