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Frauenklinik

Wissenschaftspreise für Krebsforscher

Erfolgs-Reihe für die Krebsforscher der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann): Dr. Peter Andreas Fasching erhielt jetzt den prestigeträchtigen Schmidt-Matthiesen-Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) für seine Arbeit über Entstehungsmechanismen von Gebärmutterschleimhaut-Krebs. Mit dem 3. Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) wurde in Berlin die Arbeit von Dr. Sven Ackermann zum Gebärmutterhalskrebs während der Schwangerschaft ausgezeichnet. Von der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) in Dresden erhielt Bettina Kollmannsberger einen Posterpreis für ihre Arbeit zum Einfluss auf Übelkeit und Erbrechen unter Chemotherapie.

Schmidt-Matthiesen-Wissenschaftspreis
Dr. Peter Andreas Fasching wurde mit dem prestigeträchtigen Schmidt-Matthiesen-Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO e.V.) ausgezeichnet. Aus 17 Bewerberinnen und Bewerbern aus verschiedenen Universitätskliniken wurde neben einer Arbeit aus Frankfurt seine Arbeit von einem unabhängigen Gutachtergremium als preiswürdigste Arbeit auserwählt. Die Arbeitsgruppe von Dr. Fasching beschäftigte sich mit den Entstehungsmechanismen von Gebärmutterschleimhaut-Krebs (Endometriumkarzinom). Das Zusammenspiel von Hormonen und deren Rezeptoren deutet auf die Beteiligung von Genen hin, die in der Wachstumsstimulation beteiligt sind. Diese können zum einen hormonabhängig aber auch hormonunabhängig sein. Es konnte in den Gewebeproben von Patientinnen mit Gebärmutterschleimhaut-Krebs eine spezielle Zellpopulation identifiziert werden, die so genannten Riesenzellen. Dieses ist normalerweise nur charakteristisch für den Mutterkuchen. Die Arbeiten von Dr. Fasching konnten zeigen, dass in Gebärmutterschleimhaut-Krebs ein spezielles Gen, das so genannte Syncytin, anders reguliert ist und dazu führt, dass zum einen die Zellen wachsen, zum anderen aber auch sich zu Großzellen vereinigen. Diese Arbeiten geben Anhalt dafür, wie Gebärmutterschleimhaut-Krebs sich in den Frühformen entwickelt. Das Gleichgewicht zwischen Zellwachstum und dessen Kontrolle ist so verständlicher und kann gezielte therapeutische Ansätze unterstützen.

DGGG-Posterpreis
Im Rahmen der 56. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in Berlin wurde die Arbeit von Dr. Sven Ackermann mit dem Titel: „Management von Frauen mit histologisch gesichertem Carcinoma in situ des Gebärmutterhalses in der Schwangerschaft“ mit dem 3. Posterpreis des Gebietes für Gynäkologische Onkologie ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe von Dr. Ackermann beschäftigte sich mit dem Vorgehen bei insgesamt 83 schwangeren Frauen mit nachgewiesener unmittelbarer Vorstufe eines Gebärmutterhalskrebses während der Schwangerschaft. Das übliche Vorgehen außerhalb der Schwangerschaft, die operative Entfernung der auffälligen Veränderungen, verursacht bei schwangeren Frauen eine hohe Rate an Komplikationen, insbesondere heftigen Blutungen und Frühgeburten. Die Erlanger Arbeitsgruppe entschied sich daher gegen die Operation und engmaschige Kontrolle bei den Patientinnen bis zur Geburt durchzuführen. Eine Operation erfolgte erst nach der Entbindung. Die Wissenschaftler der Erlanger Frauenklinik konnten zeigen, dass dieses Vorgehen sicher ist. Daneben fanden sie heraus, dass bei 27,2 Prozent der Frauen die zuvor gesicherten Zellveränderungen nach der Geburt spontan verschwanden. Diese Ergebnisse an der bislang größten Gruppe schwangerer Frauen mit dieser Krebsvorstufe in der medizinischen Literatur werden das Vorgehen bei Schwangeren mit einem Carcinoma in situ des Gebärmutterhalses zukünftig maßgeblich beeinflussen.

DGS-Posterpreis
Auf der 26. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) in Dresden wurde die Arbeit von Bettina Kollmannsberger mit dem Titel „Polymorphismen des 5-HT3-Rezeptors haben einen Einfluss auf Übelkeit und Erbrechen unter Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen“ mit einem Posterpreis der DGS ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe von Kollmannsberger beschäftigte sich aufgrund der individuellen unterschiedlichen Wirksamkeit einer antiemetischen Therapie mit Serotoninrezeptor-Antagonisten wie z. B. Ondansetron. Bei Brustkrebspatientinnen unter Chemotherapie besteht die Frage nach Prädiktoren für das Ansprechen dieser supportiven Wirkstoffe. Mit Hilfe einer molekulargenetischen Analyse des Serotoninrezeptors konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Übelkeit und Erbrechen und genetischen Polymorphismen in diesem Rezeptor nachgewiesen werden.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. W. Beckmann
Tel.: 09131/85-33451
direktion@gyn.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4921 vom 6.11.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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