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Ethiktag am Uniklinikum

Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen klinischer Ethikkomitees

Therapiebegrenzungen am Lebensende, Schwangerschaftsabbrüche, Patientenverfügungen, Anordnungen zum Verzicht auf Wiederbelebung - dies sind Themen, die klinische Ethikkomitees beschäftigen. Ihr Ziel: die ethischen Aspekte des Alltags angemessen zu berücksichtigen und Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und Patienten Hilfen bei brisanten moralischen Fragen der Medizin zu geben. Aus Anlass seiner 50. Sitzung veranstaltet das Klinische Ethikkomitee des Universitätsklinikums gemeinsam mit der Professur für Ethik in der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am 29. November 2006 zwischen 13.00 Uhr und 19.30 Uhr eine öffentliche Tagung unter dem Titel „Klinische Ethikkomitees - Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen?“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, in welchem Verhältnis Ethik und Krankenhaus zueinander stehen. Veranstaltungsort ist die Aula des Erlanger Schlosses. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen bitte per Mail an: sekretariat@ethik.med.uni-erlangen.de oder unter Tel.: 09131/85-26430.

Die Veränderungen der rechtlichen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen, die Stärkung der Patientenautonomie sowie die enorme Entwicklung der Interventionsmöglichkeiten der modernen Medizin haben in den vergangenen Jahrzehnten Ärztinnen und Ärzte, Patienten und deren Angehörige vor ethische Probleme gestellt, die die Kapazität Einzelner oft weit überschreiten. Umso wichtiger wurde es, für diese Fragen in Krankenhäusern und Kliniken eine Instanz zu schaffen, in denen übergreifende Fragestellungen diskutiert werden können. Aus diesem Grund werden seit Mitte der 1990er Jahre auch in Deutschland klinische Ethikkomitees eingerichtet. Sie stellen Instrumente dar, die im klinischen Alltag helfen, ethische Probleme ernst zu nehmen, gemeinsam über die Grenzen von Berufsgruppen und Hierarchien hinweg zu diskutieren und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Auf dem 5. Ethiktag des Klinischen Ethikkomitees werden u. a. Ministerialdirigent Dr. Gerhard Knorr (Bayerisches Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung) sowie Dr. Maria E. Fick, Mitglied des Vorstands der Bayerischen Landesärztekammer und der Bioethikkommission des Freistaats Bayern, die politischen und ethischen Rahmenbedingungen der Arbeit von klinischen Ethikkomitees beleuchten. Mit Prof. Dr. Matthias Kettner (Universität Witten-Herdecke) und Prof. Dr. Armin Nassehi (Ludwig-Maximilians Universität München) konnten zwei außerordentlich renommierte Experten gewonnen werden, die in großen deutschen Studien die Arbeit klinischer Ethikkomitees untersucht haben. In weiteren Teilen des Programms soll insbesondere die Erfahrungen am Universitätsklinikum Erlangen sowie die klinische Ethikberatung interdisziplinär diskutiert werden. Prof. Dr. Andreas Frewer (kommissarischer Leiter der Professur für Ethik in der Medizin) und Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Rascher (Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees) werden in das Thema einführen und die Tagung moderieren. Der Ethiktag wendet sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums, an Führungskräfte in Krankenhäusern und Kliniken, an Mitglieder klinischer Ethikkomitees sowie an alle an ethischen Fragen im klinischen Alltag Interessierten.

Das Klinische Ethikkomitee wurde 2002 am Universitätsklinikum Erlangen auf Initiative engagierter Wissenschaftler und des Klinikumsvorstands eingerichtet. Das Ethikkomitee stellt eine Plattform für die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen im klinischen Alltag dar. So beschäftigen sich Arbeitsgruppen des Ethikkomitees beispielsweise mit Fragen der Aufklärung von Patientinnen und Patienten sowie der Klinischen Ethikberatung. Im Rahmen der Ethikberatung haben Ärzte und Ärztinnen, Pflegende sowie Angehörige die Möglichkeit, gemeinsam schwierige Entscheidungen mit Hilfe eines Moderators zu besprechen.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Uwe Fahr
Geschäftstelle Klinisches Ethikkomitee
Tel. 09131/85-26435
uwe.fahr@ethik.med.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4917 vom 3.11.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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