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Medizinische Klinik 2 / Kardiologie

Spitzenposition im internationalen Wissenschaftsranking

Gleich vier Ärzte aus der Medizinischen Klinik 2 des Universitätsklinikums Erlangen gehören zu den weltweit am häufigsten zitierten Herz- und Gefäßforschern aus dem deutschsprachigen Raum. Die Fachzeitschrift „Laborjournal“ veröffentlichte jetzt ein Ranking des Thomson-Institute for Scientific Information (ISI) in Philadelphia, das über 8.700 der wichtigsten Wissenschaftsmagazine auswertet. Klinikdirektor Prof. Dr. Werner Daniel gehört mit 2.062 Zitierungen in drei Jahren zu den Top Ten der Kardiologen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf weiteren Plätzen folgen seine Mitarbeiter Prof. Dr. Stephan Achenbach (1.714), PD Dr. Dieter Ropers (1.591) und Prof. Dr. Werner Moshage (1.147).

„Diese gute Platzierung von gleich vier Mitarbeitern einer Klinik im deutschsprachigen Raum belegt den hohen Stellenwert unserer Forschungsarbeit“, sagte Prof. Daniel in einer ersten Stellungnahme. Außer dem Uni-Klinikum Frankfurt, das mit fünf Wissenschaftlern unter den Top 50 vertreten ist, findet sich kein kardiologisches Klinikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit mehr Zitierungen. Während in Frankfurt die Herz-Stammzellenforschung international hohe Beachtung findet, ist es in Erlangen die Bildgebung des Herzens mit Hilfe der Echokardiographie, Kernspintomographie und vor allem mit der Computertomographie (CT). Insbesondere die Darstellung der Herzkranzgefäße mit CT bildet einen besonderen Schwerpunkt der Forschung, aber auch in der Krankenversorgung an der Medizinischen Klinik 2. „Wir verfügen - nicht zuletzt durch eine enge wissenschaftliche Kooperation mit dem universitären und regionalen industriellen Umfeld - am Standort Erlangen über die modern-
sten und schnellsten Computertomographen, mit denen wir in den vergangenen Jahren den Untersuchungsablauf und die Bildqualität entscheidend verbessern konnten“, sagte Prof. Daniel. Mit diesem speziellen Cardio-CT werden Schichtaufnahmen vom schlagenden Herzen gemacht, so dass die Herzkranzgefäße mit eventuellen arteriosklerotischen Ablagerungen, Verkalkungen und Einengungen mit einer hohen räumlichen Auflösung (Schichtdicke 0,4 Millimeter) dargestellt werden. „Dadurch können wir bei vielen Patienten die Herzkranzgefäße auch ohne Herzkatheter genau, schnell und vor allem ohne eine relevante Belastung für den Patienten untersuchen“, sagte Prof. Daniel. Die Untersuchungszeit betrage rund 15 Minuten.

Pro Jahr werden in Deutschland derzeit mehr als 770.000 Links-Herzkatheter-Untersuchungen durchgeführt. Dabei wird dem Patienten über eine Arterie in der Leistenbeuge oder am Handgelenk ein kleiner Katheter eingeführt, bis zu den Herzkranzgefäßen vorgeschoben, und diese werden dann kontrastmittelgefüllt dargestellt. In ca. 50 Prozent der Fälle stellt sich jedoch heraus, dass die Herzkranzgefäße keine so ausgeprägten Veränderungen aufweisen, dass eine Behandlung mit Angioplastie (Ballonaufdehnung) oder Bypassoperation erforderlich wird. Das heißt, bei zahlreichen Patienten erfolgt heute eine Herzkatheteruntersuchung, um sicherheitshalber kritische Einengungen an den Herzkranzgefäßen auszuschließen. Hier sieht Prof. Daniel ein zunehmendes Anwendungsgebiet für das Cardio-CT. Bei ausgewählten Patienten - zum Beispiel solchen ohne oder mit eher untypischen Beschwerden - kann anhand eines eindeutigen computertomographischen Befundes auf einen Herzkatheter verzichtet werden. Darüber hinaus erlaubt die Computertomographie - wie keine andere Technik - anhand des Kalknachweises in den Herzkranzgefäßen die Früherkennung (bereits bevor Beschwerden auftreten) der Koronaren Herzkrankheit und damit natürlich eine frühzeitige Einleitung von Maßnahmen, die das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten.

Welche Vorteile das Cardio-CT für Patienten bieten kann, verdeutlichte Prof. Daniel am Beispiel eines 39-jährigen Mannes, der vor kurzem in die Notfallaufnahme mit Brustschmerzen zum Ausschluss eines Herzinfarktes eingewiesen wurde. Das EKG war unauffällig, es wurde daraufhin ein Cardio-CT durchgeführt, das absolut normale Herzkranzgefäße zeigte. Der Patient wurde am gleichen Tag entlassen und ihm wurde empfohlen, die Beschwerden ambulant - z. B. bei einem Orthopäden - abklären zu lassen. In der Regel verbringen solche Patienten zumindest eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus. Blutuntersuchungen zum Nachweis einer Herzbeteiligung als Ursache der Beschwerden werden durchgeführt, ein zweites EKG wird geschrieben und bei verbleibendem Zweifel wird sicherheitshalber doch eine Herzkatheteruntersuchung vorgenommen. „Der Vorteil des Cardio-CTs liegt hier klar auf der Hand - es ist schneller, für den Patienten schonender und für die Krankenkassen vermutlich auch deutlich günstiger“, sagte Prof. Daniel. Entsprechende wissenschaftliche Studien werden derzeit an der Medizinischen Klinik 2 durchgeführt. Zurzeit werden allerdings die Kosten für eine Cardio-CT-Untersuchung leider noch nicht von allen Krankenversicherungen übernommen.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Werner Daniel
Tel.: 09131/85-35300
werner.g.daniel@rzmail.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4904 vom 27.10.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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