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Naturwissenschaftliche Fakultät I

Prof. Dr. Jens Christiansen zum 80. Geburtstag

Am 4. Juni 2006 feiert Prof. Dr. Jens Christiansen, von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1994 Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik der Universität Erlangen-Nürnberg, seinen 80. Geburtstag. Zu Prof. Christiansen wissenschaftlichen Arbeitsgebieten gehörte die Gasentladungs- und Plasmaphysik. Speziell beschäftigte er sich mit Niederdruckgasentladungen, sogenannten Pseudofunken.

Jens Christiansen studierte Physik in Hamburg. Bereits in seiner Diplomarbeit konzipierte und baute er einen neuartigen Parallelplatten-Detektor, der zum Nachweis geladener Teilchen eingesetzt werden konnte. In der Folgezeit wurden derartige Detektoren weiterentwickelt und in der Hochenergiephysik eingesetzt. Nach einem kurzen Intermezzo in der Industrie ging Prof. Christiansen 1956 für zwei Jahre an die Technische Hochschule Braunschweig. Dort konnte er seine Arbeiten an Gasentladungen fortsetzen.

Im Jahr 1958 ging Prof. Christiansen als Assistent zurück an die Universität Hamburg. Sein neues Arbeitsfeld war die Kernphysik. 1964 erhielt er das Angebot, am neu gegründeten Hahn-Meitner-Institut (HMI) für Kernforschung in Berlin eine Arbeitsgruppe aufzubauen. Seine Habilitation erfolgte 1967.

1969 nahm Prof. Christiansen den Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Universität Erlangen-Nürnberg an. In Erlangen setzte er seine Arbeiten zur Nuklearen Festkörperforschung erfolgreich fort. Erlangen war für viele Jahre neben wenigen anderen Universitäten eines der Zentren für diese Forschungsrichtung. So wurden beispielsweise über mehrere Jahre die ersten vom BMBF finanzierten bundesweiten Verbundtreffen der Nuklearen Festkörperforschung von Erlangen aus koordiniert.

In den Jahren 1975/76 kehrte er zur Gasentladungsphysik zurück und begann erste einfache Versuche, stabile Entladungen in planparallelen Elektrodensystemen zu realisieren und zwar mit einer so simplen, aber gleichzeitig genialen Modifikation, die zum späteren Pseudofunken führte. Damit begann eine neue und ebenso erfolgreiche Karriere als Plasmaphysiker. Heute ist sein Name weltweit im Kreis von Niedertemperatur-Plasmaphysikern untrennbar mit dem Fachbegriff "Pseudofunke" verbunden. Aus den Untersuchungen zur Pseudofunken-
entladung entwickelte sich unter seiner Leitung im Laufe der Jahre das breite Spektrum der späteren Forschungsgebiete am Institut.

Sein breites Wissen, weit über den Rahmen der Naturwissenschaften hinaus, sein hintergründiger Humor, die besondere Atmosphäre seiner privaten Umgebung, seine menschliche Anteilnahme und Hilfsbereitschaft ergeben zusammen mit den wissenschaftlichen Leistungen erst das ganze Bild des Forschers und Lehrers Christiansen. Wissenschaft und Forschung sind sein Leben, und das Feuer der Begeisterung für die Physik durchdringt jedes Gespräch bei seinen noch immer regelmäßigen Besuchen im Institut. Daher verwundert es nicht, daß er, obwohl schon lange im Ruhestand, noch neue Forschungsprojekte andenkt und junge Kollegen durch seinen Elan und Hartnäckigkeit überzeugt, für ihn ihre Zeit zu opfern, um mit ihm zu experimentieren.

Weitere Informationen für die Medien:

Lehrstuhl für Experimentalphysik
PD Dr. Klaus Frank
Tel. 09131/85-27147
klaus.frank@physik.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4669 vom 29.05.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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