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Präsentation des Modellprojekts „Standfest im Alter“

Altern ohne Beinbruch

Mobil und aktiv, auch im hohen Alter - das ist das Ziel eines jeden Menschen. Das Risiko, seine Selbständigkeit durch einen Sturz zu verlieren, steigt im Alter. Eine Studie des Instituts für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg zeigt, wie man mit gezielter Prävention Sturzverletzungen vorbeugen kann und seine Beweglichkeit im Alter behält. Am 11. April 2006 präsentiert das Sportinstitut ab 10.00 Uhr den rund 350 Teilnehmern der Studie die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Standfest im Alter“ in der Erlanger Schlossaula.

In Deutschland sind bisher nur wenige Forschungsprojekte zum Thema Sturz bei älteren Menschen durchgeführt worden. Das Projekt des Sportinstituts dient vorwiegend der Identifikation von Sturzgefahren bei Senioren und der Verbesserung der Sturzprophylaxe. Förderer des Modellprojekts sind die Robert Bosch Stiftung und die Siemens Betriebskrankenkasse Erlangen.

Das Institut für Sportwissenschaft führte das Modellprojekt „Standfest im Alter“ zwischen 2003 und 2005 durch. Die Teilnehmer waren vorwiegend Kunden der Siemens Betriebskrankenkasse. Die Studie umfasst drei Bereiche der Vorbeugung: ein mehrteiliges Programm bestehend aus Beweglichkeits-Training, Gedächtnistraining und einer Sturzangst-Schulung, ein psychomotorisches Training und ein klassisches Fitnesstrainings-Programm für Kraft, Ausdauer und Koordination.

Um die Sturzforschung aus ihrer Nische zu holen, organisierte das Sportinstitut der Universität Erlangen-Nürnberg zum Auftakt des Modellprojektes im November 2003 und im Oktober letzten Jahres fachübergreifende Symposien mit international anerkannten Experten. Wissenschaftler und Praktiker nutzten diese Foren, um das Thema Sturzunfälle im Alter von verschiedensten Aspekten zu beleuchten - schließlich soll die Lebensqualität von Senioren keinen Beinbruch erleiden.

Die Geriatrie - auch Altersheilkunde genannt - bezeichnet Sturzunfälle auch als „schleichende Epidemie“ unter den 70 bis 90-Jährigen. Die Zahl der Schenkelhalsbrüche in Deutschland wird pro Jahr auf über 135.000 geschätzt. In etwa 40 Prozent dieser Fälle erholen sich die Gestürzten nicht völlig und müssen in ein Pflegeheim eingewiesen werden. Zwischen 25 und 33 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb eines Jahres an den Folgen der Fraktur.

Zehn Prozent der Stürze verursachen ernsthafte Verletzungen wie Frakturen der Hüfte, der Arme oder der Wirbelkörper. Stürze können schlimme Auswirkungen haben. Die Angst vor dem Fallen beeinträchtigt ältere Menschen nicht nur seelisch. Die Stürze belasten zusätzlich auch das Gesundheitssystem: Allein die Behandlung von Sturzfolgen bei Heimbewohnern belaufen sich jährlich auf 500 Millionen Euro, Tendenz steigend.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Ellen Freiberger
Institut für Sportwissenschaft und Sport
Tel.: 09131/85-25000
info@sport.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4589 vom 05.04.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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