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Medizinische Fakultät

Prof. Dr. Rudolf Pfeiffer zum 75. Geburtstag

Prof. Dr. med. Rudolf Arthur Pfeiffer, emeritierter Direktor des Instituts für Humangenetik der Universität Erlangen-Nürnberg, vollendet am 30. März 2006 sein 75. Lebensjahr.

Nach dem Medizinstudium in seiner Geburtsstadt Saarbrücken, an den Universitäten Wien, Frankfurt und Heidelberg begann er seine berufliche Laufbahn an der Universität Münster, wo er 1965 für das Fach Kinderheilkunde habilitiert wurde. 1973 wurde er auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Humangenetik der Medizinischen Hochschule Lübeck berufen. Forschungsaufenthalte in den USA führten ihn 1974 und 1976 an das M.D. Anderson Hospital & Tumor Institute in Houston, Texas und die Columbia University in New York. Aus Lübeck folgte er 1978 dem Ruf an das Institut für Humangenetik und Anthropologie der Universität Erlangen-Nürnberg.

Als klinischer Zytogenetiker der ersten Stunde fühlte sich Prof. Pfeiffer diesem in Erlangen etablierten Arbeitsbereich verpflichtet. Sein wissenschaftliches Interesse lag zudem im Bereich der Dysmorphologie und der Nosologie. Eine Reihe genetischer Krankheitsbilder hat er erstmals beschrieben, einige sind nach ihm benannt. Seine Publikationsliste umfasst über fünfhundert Arbeiten. Seine profunden klinischen Kenntnisse stellte er u. a. auch in den Dienst des aus der Contergan-Affäre hervorgegangenen „Hilfswerks für das behinderte Kind“, das er über viele Jahre hinweg (bis 2003) ärztlich betreute.

Unter seiner Leitung wurde der wissenschaftliche und personelle Rahmen des Instituts entscheidend erweitert, fielen doch in diese Zeit nicht nur der Ausbau der genetischen Familienberatung und des umfangreichen zytogenetisch-diagnostischen Angebotes, sondern auch die Integration der modernen molekularbiologischen Methoden in die Humangenetik, die er mit großem Engagement betrieb.

Neben der Leitung des Erlanger Instituts galt sein besonderes Interesse dem internationalen Studentenaustausch, besonders mit Erlangens Partnerstadt Rennes. In Würdigung seiner jahrelangen Beziehungen zur Universität Rennes und in seiner Funktion, die er dabei für die Kontaktentwicklung zwischen beiden Universitäten geleistet hat, wurde ihm im Jahr 2000 von der Universität Rennes die Ehrendoktorwürde verliehen. Im Januar 2002 erhielt er aus der Hand des französischen Gesandten in München den „Ordre des Palmes Académiques“.

Prof. Dr. Pfeiffer war Gründungsmitglied und Präsident der europäischen Gesellschaft für genetische Beratung und gehörte zahlreichen weiteren Fachgesellschaften sowie dem Herausgeberstab bzw. den Beiräten von mehreren Fachzeitschriften an. Für die Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Humangenetik konnte er im Frühjahr 1999 die mit über 1000 Teilnehmern ungewöhnlich große Jahrestagung in Nürnberg ausrichten. Im April 1999 wurde Prof. Dr. Pfeiffer emeritiert.

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4567 vom 23.03.2006


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