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Hautklinik der Universität Erlangen-Nürnberg

Deutscher Krebspreis für Prof. Gerold Schuler

Prof. Dr. med. Gerold Schuler, Direktor der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen, erhält am 22. März 2006 in Berlin den Deutschen Krebs-preis 2006. Ausgezeichnet wird er für seine fundamentalen Arbeiten auf dem Gebiet der Dendritischen Zellen. Diese Zellen sind eine spezielle Sorte weißer Blutkörperchen, eine Art „Manager des Immunsystems“ und damit ein entscheidender Ansatzpunkt für therapeutische Immuninterventionen. Der Deutsche Krebspreis ist die höchste deutsche Auszeichnung im Bereich der Onkologie. Prof. Schuler zählt zu den 250 weltweit am meisten zitierten Forschern auf dem Gebiet der Immunologie (http://isihighlycited.com/).

Prof. Schulers Entdeckung, dass die Dendritischen Zellen einen speziellen Reifungsprozess durchlaufen müssen, bevor sie Immunantworten einleiten können, gehört inzwischen zum Basiswissen der Immunologie. Die „Reifung Dendritischer Zellen“ hat sich als entscheidender „Schalter“ der Immunabwehr herauskristallisiert und wird nun weltweit intensiv an Universitäten und von der pharmazeutischen Industrie erforscht.

Die Verhinderung der Reifung („Schalter auf AUS“) wird als viel versprechender Ansatzpunkt gesehen, überschießende Immunantworten bei Allergien, Autoimmunerkrankungen und Transplantatabstoßungen gezielt, langfristig und mit weniger Nebenwirkungen zu dämpfen, als dies mit heutigen Medikamenten und Strategien möglich ist. Die Auslösung der Reifung der Dendritischen Zellen („Schalter auf EIN“) gilt als entscheidender Schlüssel für die Stärkung zu schwacher Immunantworten, z. B. für die Verbesserung von Impfansätzen, insbesondere gegen Krebs. Diese „Seite der Medaille“ hat bereits die klinische Anwendung erreicht. Ein entscheidender Verdienst Prof. Schulers und seines Teams war es, praktikable Methoden zur Züchtung Dendritischen Zellen außerhalb des menschlichen Körpers zu entwickeln. Diese Techniken werden heute weltweit in zahlreichen Labors als „Goldstandard“ verwendet und haben erst die Voraussetzung für die notwendigen weiteren Forschungen insbesondere auf molekularer Ebene geschaffen.

Seit 10 Jahren konzentriert sich Prof. Schuler mit seinem Team in Erlangen auf die direkte klinische Anwendung der Dendritischen Zellen, die Vakzination bzw. Impfung mit Dendritischen Zellen. Aus Vorläufern im Blut des Patienten in Reinraumlabors gezüchtete Dendritische Zellen werden hierbei mit Tumorantigenen beladen, gereift („scharf gemacht“) und in die Patienten injiziert. Dort regen sie die Bildung von „“Krebs-Killerzellen“ an, die den Tumor zerstören. Die Methode wird Schritt für Schritt weiter erfolgreich verbessert.

Die Tatsache, dass Prof. Schuler und sein Team stets konsequent Schritt für Schritt vorgegangen sind und trotz der schwierigen Finanzierung klinischer Studien stets der Versuchung widerstanden, zu rasch voranzuschreiten oder gar mit Sensationsmeldungen vorschnell zu große Hoffnungen bei Patienten zu erwecken, wird von Kollegen als besonderer Verdienst angesehen. Dies ist neben der fachlichen Qualifikation ein Grund dafür, dass Prof. Schuler in zwei großen Forschungsverbünden der EU die Erforschung der therapeutischen Anwendung von Dendritischen Zellen zur Krebs-Behandlung koordiniert.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. G. Schuler
Tel.: 09131 / 85-33661
stefanie.kyhos@derma.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4565 vom 21.03.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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