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Chirurgische Klinik am Universitätsklinikum Erlangen

Prof. Dr. Heinrich Beck verstorben

Prof. Dr. Heinrich Beck, früherer Leiter der unfallchirurgischen Abteilung der Chirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen, ist am 7. Februar 2006 verstorben.

Heinrich Beck, geboren 1928 in Coburg, studierte zwischen 1948 und 1954 Medizin in Erlangen und Marburg. 1955 kehrte er zurück nach Erlangen - als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Gerd Hegemann, der zum Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik ernannt wurde. Bereits mit 35 Jahren, im Jahr 1963, wurde Heinrich Beck die Leitung der unfallchirurgischen Abteilung übertragen. Gleichzeitig wurde er Leiter der physikalischen Abteilung und Leiter der Berufsfachschule für Krankengymnastik. Am Auf- und Ausbau dieser beiden Einrichtungen hatte Prof. Beck großen Anteil.

Unter Prof. Becks Leitung wurde das Spektrum der Unfallchirurgie in Erlangen erweitert und ausgebaut. Sein besonderer Verdienst war die Etablierung der Hüftendoprothetik. Besonders revolutionär war die von ihm in den 1960er Jahren kreierte Operationsmethode des so genannten „hinteren Zugangs“, der neben einer gewebeschonenderen Technik mit einer sehr kleinen Narbe eine frühzeitige Mobilisierung der Patienten erlaubte.

Seit Beginn der 1970er Jahre lag Prof. Becks wissenschaftlicher Schwerpunkt auf der Entwicklung zementloser Hüftprothesen, bei der er eng mit Prof. Dr. Hans Ulrich Zwicker vom werkstoffwissenschaftlichen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg zusammen arbeitete. So kreierten die Wissenschaftler bereits Anfang der 1970er Jahre eine Prothese mit einem verschleißfreien Titankopf, die in den Knochen einheilt. Heutzutage ist das Standard; Anfang der 1970er Jahre war Prof. Beck auf diesem Sektor Wegbereiter.

Prof. Beck war weltweit als Hüftspezialist bekannt. Knapp 20.000 Hüftoperationen hat Prof. Beck mit seinen Mitarbeitern durchgeführt. In den 30 Jahren seiner Tätigkeit hat er den Vorsitz von über 100 nationalen und internationalen Kongressen übernommen. Beliebt war Prof. Beck auch bei seinen Studenten durch die Anschaulichkeit und das didaktische Geschick seiner Vorlesungen. 1989 wurde der Chirurg mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1994 nahm er Aufgaben bei der internationalen Flugambulanz wahr und war in zahlreichen Einsätzen unermüdlich tätig - zum Beispiel in Brasilien, im Irak oder für minenverletzte Kinder in Sarajevo, wo er durch seine operativen Kenntnisse den Kindern zu einem menschenwürdigen Dasein verholfen hat. Auch die Etablierung einer großen Schmerzklinik für diese minengeschädigten Kinder in Sarajevo ist eng mit seinem Namen verknüpft.

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4528 vom 10.02.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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