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Universitätsklinikum Erlangen

Prof. Sauer erhält Johann-Georg-Zimmermann-Medaille

Der Direktor der Strahlenklinik und Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Erlangen, Prof. Dr. Rolf Sauer, wurde am 25. Januar 2006 in Hannover mit der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielt Prof. Sauer für seine bedeutenden strahlentherapeutischen Forschungen zur Entwicklung multimodaler Therapien, wie Prof. Dr. Clemens Hess vom Universitätsklinikum Göttingen in seiner Laudatio hervorhob. Die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille gehört zu den höchsten Auszeichnungen in Deutschland für Verdienste in der Krebsforschung. Sie wird jährlich von der Deutschen Hypothekenbank in Kooperation mit der Medizinischen Hochschule Hannover verliehen.

Zu den Verdiensten von Prof. Sauer zählt unter anderem auch die Gründung des Erlanger Tumorzentrums, dessen Vorsitzender er bis 1992 war. 1979 bis 1989 gestaltete er als Mitglied des Protocol Review Committees „Vergleichende Therapiestudien im Bereich bösartiger Neubildungen“ des Bundesministeriums für Forschung und Technologie, von 1989 bis 1993 als Mitglied des Protocol Review Committees der Deutschen Krebsgesellschaft - dessen Vorsitzender er 1993 bis 1998 war - die Entwicklung der klinischen Krebsforschung in Deutschland ganz wesentlich mit. 1981 initiierte er für die Bundesrepublik Deutschland ein flächendeckendes Weiterbildungsprogramm in Radioonkologie für Ärzte in Weiterbildung, das er bis heute in zweimal jährlich stattfindenden Weiterbildungsveranstaltungen fortführt. Es wird ergänzt durch die renommierten interdisziplinären Rothenburger Onkologie-Symposien. 1987 gründete er die Arbeitsgruppe für klinische Krebsforschung der Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (ARO) und 1989 die Arbeitsgemeinschaft Radioonkologie in der Bayerischen Röntgengesellschaft. Seit 1993 ist er verantwortlicher Schriftleiter der 1912 gegründeten und ältesten wissenschaftlichen Onkologie-Zeitschrift der Welt „Strahlentherapie und Onkologie“, der er zu internationalem Renommee verhalf.

Prof. Sauer profilierte sich wissenschaftlich mit bahnbrechenden klinischen Studien zur brusterhaltenden Therapie des kleinen Mammakarzinoms der Frau, zur funktionserhaltenden Radiochemotherapie des Karzinoms des Darmausgangs (Analkarzinom), zur organ- und funktionserhaltenden Behandlung des Harnblasenkarzinoms und kürzlich zur multimodalen Therapie des Rektumkarzinoms (Karzinom des Enddarms), wo er weltweit durch die Etablierung der präoperativen Radiochemotherapie einen neuen Therapiestandard setzte.

Prof. Sauer ist bzw. war Mitglied, Sprecher, Vorsitzender und Präsident vieler nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen, Fachgesellschaften und wissenschaftlichen Leitungsgremien, unter anderem Vorstandsmitglied der Deutschen Röntgengesellschaft (1979 bis 1985) und Vorsitzender der Deutschen Radioonkologen (1979 bis 1985). Seit 1996 ist er Ärztlicher Direktor des Erlanger Universitätsklinikums und auch seit 1999 dessen Vorstandsvorsitzender. Im Jahre 2002 erhielt Professor Sauer das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland durch den Bundespräsidenten Johannes Rau und im Jahre 2004 den Deutschen Krebspreis anlässlich des 26. Deutschen Krebskongresses in Berlin.

Rolf Sauer wurde 1939 in Hamburg geboren und studierte 1958 bis 1963 in Hamburg und Wien. Nach der Promotion in Hamburg, einer einjährigen Stabsarzttätigkeit bei der deutschen Bundeswehr und einer wissenschaftlichen Assistententätigkeit am Physiologischen Institut der Universität Basel erfolgte die Weiterbildung in Radiologie an der Universität Basel, wo er sich 1976 über Dosisleistungseffekte an der pluripotenten hämatopoetischen Stammzelle der Maus habilitierte. Für diese Arbeiten erhielt er 1977 den Jubiläumspreis der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie und Nuklearmedizin. 1977 wurde er auf den ersten Lehrstuhl für Strahlentherapie an der Universität Erlangen berufen; es war der erste strahlentherapeutische Lehrstuhl in Bayern und der vierte in Deutschland überhaupt. Seitdem hat er in vorderster Reihe die Entwicklung der deutschen Radioonkologie maßgeblich geprägt und in der Medizinischen Fakultät zahlreiche neue Akzente gesetzt.

Weitere Informationen für die Medien:

Johannes Eissing
Tel.: 09131/85-36102
presse@kv.med.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4499 vom 30.01.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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