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Kinder- und Jugendklinik

Infoabend „Epileptische Anfälle - was ist zu tun?“

Vier bis fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen erleiden bis zum Erwachsenenalter einen epileptischen Anfall. Epilepsie ist damit die häufigste neurologische Erkrankung. „Die Ursachen sind vielfältig und müssen umfassend abgeklärt werden“, sagt Prof. Dr. Dieter Wenzel, Leiter der Neuropädiatrischen Abteilung der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Dr. Wolfgang Rascher). In einem Infoabend in der Reihe „Eltern fragen - Experten antworten“ wird Prof. Wenzel am Mittwoch, 18. Januar 2006, um 20 Uhr (Loschgestraße 15) im Großen Hörsaal der Kinder- und Jugendklinik moderne Behandlungsmöglichkeiten der Epilepsie erläutern.

Ein epileptischer Anfall ist ein vorübergehendes Vorkommen von Symptomen und Beschwerden in Folge einer abnorm exzessiven oder synchronisierten neuronalen Aktivität des Gehirns. Wird von „Epilepsie“ gesprochen, setzt dies mindestens einen Anfall voraus. Therapie-Ziel ist es, die Anfallsfreiheit und eine möglichst ungestörte schulische und später berufliche Laufbahn zu erreichen. „Gut zwei Drittel der Patienten werden schon innerhalb eines Jahres anfallsfrei“, weiß Prof. Wenzel. Dafür reicht häufig schon die Behandlung mit einem Medikament aus. „Das Leben kann ungestört weitergehen, das Lern- und Leistungsvermögen ist in der Regel nicht eingeschränkt“, so Prof. Wenzel. Anders verhält es sich bei ungefähr einem Drittel der Patienten. „In dieser Patientengruppe können die Kinder nicht immer anfallsfrei werden - sie müssen häufig mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen und leiden teilweise unter den Nebenwirkungen.“

Wirken die Medikamente nicht ausreichend, kann oft nur noch eine Gehirnoperation helfen. Dabei wird das Hirngewebe entfernt, das für die Anfälle verantwortlich ist. Vor der Operation müssen die behandelnden Ärzte zunächst das Gehirnareal lokalisieren, von dem die epileptischen Anfälle ausgehen. Dafür liefert die Kernspintomographie Bilder, auf denen auch wenige millimetergroße strukturelle Abweichungen der Gehirnarchitektur sichtbar werden. „Gepaart mit modernen bildgebenden Verfahren, welche die Aktivität der einzelnen Gehirnareale widerspiegeln, können wir den störenden Bereich im Gehirn genau lokalisieren und präzise operieren“, sagt Prof. Wenzel. In der Neurochirurgischen Klinik steht dafür der modernste Operationssaal der Welt zur Verfügung.

Im pädiatrischen Epilepsiezentrum der Kinder- und Jugendklinik arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Kinderärzten, Neuroradiologen, Nuklearmedizinern und Neurochirurgen. Sie nutzen modernste bildgebende Verfahren und alle modernen Methoden der pädiatrischen Epileptologie. Am Infoabend will Prof. Wenzel das Behandlungsspektrum vorstellen und Fragen von Eltern mit betroffenen Kindern beantworten.

Weitere Informationen für die Medien:

Birgit Fleischmann
Tel.: 09131/85-33753
birgit.fleischmann@kinder.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4479 vom 16.01.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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