- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Verleihung des hochdotierten H.C.Recktenwald-Preises an Weltbank-Vizepräsident
und Clinton-Berater Prof. Joseph E. Stiglitz
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- Am Dienstag, 3. Februar 1998, verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche
Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
um 18.15 Uhr im Großen Saal der Kaiserburg in Nürnberg den hochdotierten
H.C. Recktenwald-Preis für Nationalökonomie 1997 an den Weltbank-Vizepräsident
und langjährigen Clinton-Berater Prof. Joseph E. Stiglitz für
dessen hochrangiges Lebenswerk. Zur Preisverleihung haben sich bereits
zahlreiche hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
angesagt.
- Am 4. Februar 1998 um 9.45 Uhr wird Prof. Stiglitz im Hörsaal
1 der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in der Langen
Gasse 20 einen öffentlichen Vortrag zu Ursachen, Auswirkungen und
Bekämpfung der asiatischen Krise und der Rolle der Weltbank halten.
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- Das international besetzte Gutachtergremium vergibt den mit 50.000
Mark dotierten Preis an den 1943 geborenen amerikanischen Ökonomen
Prof. Joseph E. Stiglitz wegen seiner herausragenden und wegweisenden Forschungen
auf dem Gebiet der Informations-Ökonomik. Stiglitz zeigte dabei, wie
unvollkommene und mit Kosten verbundene Informationen das Verhalten von
Akteuren und die Eigenschaften von Marktgleichgewichten beeinflussen. Seine
Arbeiten behandeln insbesondere die Anwendungen auf die Marktergebnisse
in Arbeits-, Kapital- und Produktmärkten. Hervorzuheben sind dabei
die Ableitung möglicher Ineffizienzen von Märkten, der Nachweis
der eingeschränkten Aussagekraft wohlfahrtstheoretischer Erkenntnisse
zum vollkommenen Wettbewerb und die Begründung möglicher staatlicher
Eingriffe. Ebenso herausragend sind seine Arbeiten auf dem Gebiet der Finanzwissenschaft,
insbesondere der optimalen Besteuerung und des Angebotes öffentlicher
Güter. Ein wesentlicher Aspekt seines Wirkens ist auch die Umsetzung
theoretischen Wissens in die wirtschafts- und finanzpolitische Praxis mit
weltweiter Wirkung, hier insbesondere in seinen Funktionen als langjähriger
ökonomischer Chefberater von Präsident Clinton sowie Chefökonom
und Vizepräsident der Weltbank.
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- Der Preisträger
- Joseph E. Stiglitz wurde 1943 in Gary, Indiana, geboren. Am Amherst
College erhielt er seinen B.A. und bereits im Alter von 24 schloss er seine
Promotion am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab.
Im Jahr 1969 erhielt er mit nur 26 Jahren seinen ersten Lehrstuhl an der
Yale University. Zwischen 1976 und 1979 war er Drummond Professor für
Political Economics am All Souls College in Oxford, anschließend
Professor of Economics an der Yale University und seit 1988 an der Stanford
University, wo er zur Zeit beurlaubt ist. Professor Stiglitz hat den Ruf
eines hervorragenden Dozenten. Viele seiner Doktoranden lehren heute an
Universitäten überall auf der Welt. Dazu zählen beispielsweise
der Präsident der Yale University, der Dean der Stanford University,
der derzeitige Chefberater von Präsident Bill Clinton und der Chefvolkswirt
der FCC (Federal Communications Commission).
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- Zwischen 1993 und 1996 war er Mitglied, ab Juni 1995 Vorsitzender des
U.S. Council of Economic Advisors (entsprechend dem deutschen Sachverständigenrat)
und ein aktives Mitglied des ökonomischen Beraterteams von Präsident
Bill Clinton, zuletzt als Chefberater. Im Dezember 1996 wurde Prof. Stiglitz
zum Vizepräsident (Development Economics) und Chefökonom der
Weltbank berufen.
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- Seine Arbeit wurde durch die Aufnahme in mehrere Akademien der Wissenschaften
und die Verleihung von mehreren Ehrendoktortiteln gewürdigt. Im Jahr
1979 wurde ihm der John Bates Clark-Preis für den besten Nachwuchswissenschaftler
unter 40 Jahren verliehen. In späteren Jahren folgten namhafte Preise
aus Italien, Belgien, Israel und Frankreich.
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- Der Preis
- Am 17. Dezember 1993 rief Hertha Recktenwald eine Stiftung an der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg ins Leben. Sie soll die Forschung auf dem Gebiet
der Nationalökonomie durch einen Preis fördern, der alle zwei
Jahre an einen herausragenden Wissenschaftler vergeben wird. Mit der Zuwendung
des Stiftungsvermögens folgte sie einem Anliegen ihres Mannes, Prof.
Dr. Horst Claus Recktenwald, dem international angesehenen Nationalökonomen
und engagierten Hochschullehrer, der am 28. April 1990 im Alter von 70
Jahren verstarb. Der Preis ist mit 50.000 Mark dotiert und reiht sich damit
in die internationale Spitze der Ehrungen für Forscher der Nationalökonomie
ein. Er wurde 1995 erstmals an den französischen Ökonomen Edmond.
C. Malinvaud verliehen.
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- Über die Vergabe des Preises entscheidet ein Gremium von Vertretern
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg unter Vorsitz
des Rektors der Universität, Prof. Dr. Gotthard Jasper. Die Vorauswahl
übernimmt ein Gutachterausschuss, dem neben den Schülern Recktenwalds
Professor Karl-Dieter Grüske (Universität Erlangen-Nürnberg)
und Professor Horst Hanusch (Universität Augsburg) auch Professor
Mark Perlman (University of Pittsburgh, Gründer und Herausgeber der
Journal of Economic Literature) angehören. Die Nominierung erfolgt
auf der Grundlage von Vorschlägen ausgewählter weltweit renommierter
Wissenschaftler.
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- Der Preis soll einen Wissenschaftler für seine herausragenden
und richtungsweisenden Leistungen auf dem Gebiet der Nationalökonomie
auszeichnen. Preiswürdig sind sowohl einzelne Beiträge von besonders
großer Ausstrahlung als auch die Gesamtheit der wissenschaftlichen
Arbeiten des ausgewählten Forschers. Das akademische Werk des Preisträgers
sollte in der Tradition Recktenwalds nicht nur theoretische Beiträge
zur Fortentwicklung der Nationalökonomie umfassen, sondern auch zur
Lösung gesamtwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Probleme beitragen.
Die dogmenhistorischen Grundlagen des Faches sind dabei ebenso eingeschlossen
wie die moderne Analyse von Markt und Staat mit ihrem Einfluß auf
die Wohlfahrt einer Gesellschaft.
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- Öffentlicher Vortrag
- Am 4. Februar 1998 um 9.45 Uhr wird Prof. Stiglitz im Hörsaal
1 der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in der Langen
Gasse 20 einen öffentlichen Vortrag zu Ursachen, Auswirkungen und
Bekämpfung der asiatischen Krise und der Rolle der Weltbank halten.
Im Anschluß an den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
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- · Kontakt:
- Lehrstuhl Volkswirtschaft, insbesondere Finanzwissenschaft
- Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske
- Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg, Tel: 0911/ 5302 -200, Fax:
0911/ 5302-396
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- Mediendienst AKTUELL Nr. 1595 vom 12.1.1998
- Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de
- Stand: 28.1.1998