Einladung zum Pressegespräch
Gründung des Fördervereins Protonentherapiezentrum Erlangen
e.V.
- Datum / Zeit: Mittwoch, 11. Februar 1998, 12.30 Uhr
- Ort: Senatssaal des Schlosses, Schloßplatz 4, 91054 Erlangen
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- Am Mittwoch, 11. Februar 1998, wird sich im Senatssaal des Erlanger
Schlosses der Förderverein Protonentherapiezentrum Erlangen e.V. gründen.
Der Verein wird gemeinsam getragen von Mitgliedern der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, der Stadt Erlangen und von privaten Investoren.
Ziel des Fördervereins Protonentherapiezentrum Erlangen e.V. ist die
Errichtung einer Protonentherapieanlage in Erlangen.
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- Im Rahmen eines Pressegespräches möchten Ihnen Thomas A.H.
Schöck, Kanzler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
Prof. Dr. Rolf Sauer, Ärztlicher Direktor des Klinikums und Vorstand
der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, der Erlanger Bürgermeister
Gerd Lohwasser und Prof. Dr. Helmut Renner, Strahlentherapeutische Klinik
Nürnberg, die Ziele des Vereins erläutern.
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- Wir laden die Medienvertreter zu diesem Pressetermin sehr herzlich
ein.
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- Kurzinformation zur Protonentherapie
- · Bei den meisten Krebserkrankungen sterben noch heute ungefähr
50 Prozent der Patienten am nicht beherrschten Lokaltumor, und dies trotz
aller Fortschritte in Klinik und Forschung.
- · Nach bisherigen Erfahrungen (vor allem in den USA) läßt
die Protonentherapie im 21. Jahrhundert einen Qantensprung bei der lokalen
Tumortherapie erwarten. Ähnliches ereignete sich in der Onkologie
nur in den 60er und 70er Jahren durch die Einführung der modernen
Strahlentherapie, Chemo- und Hormontherapie. Damit birgt die Protonentherapie
das größte innovative Potential auf dem Gebiet der Krebsbehandlungen
unserer Zeit, sofern sie bei den dafür kritisch ausgewählten
Patientengruppen unter Einhaltung strikter Indikationsvorgaben eingesetzt
wird.
- · Die Protonentherapie ist eine Hochdosis-Präzisions-Therapie
für das Tumorgebiet mit sehr geringen Nebenwirkungen im umgebenden
gesunden Gewebe. Damit steigt bei bestimmten, in der Regel inoperablen
Tumoren die Heilquote von bisher 20 Prozent auf bis zu 85 Prozent, bei
anderen Tumoren von 75 Prozent auf bis zu 98 bis 99 Prozent.
- · Die großen Industrienationen USA und Japan haben diese
Chance erkannt. Bereits 1990 entstand die erste krankenhausgebundene Protonentherapie-Anlage
in Loma Linda / Kalifornien; weitere neun Anlagen sind im Bau, zwei davon
kurz vor der Fertigstellung. Auch unsere europäischen Nachbarn Holland,
Italien, Frankreich und Österreich haben eine bereits weit fortgeschrittene
Planung für zumindest ein landesweites Zentrum.
- · Kliniker und Physiker der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, die Stadt Erlangen und private Investoren haben
es sich zur Aufgabe gemacht, in Erlangen eine Protonentherapie-Anlage für
Deutschland zu verwirklichen. Die Finanzierung kann vollständig oder
teilweise privatwirtschaftlich erfolgen - entsprechende Investoren sind
im Projekt involviert. Insgesamt sollen an dieser Anlage über 1000
Patienten im Jahr behandelt werden.
- · Trotz des erhöhten Aufwandes für eine Behandlung
mit Protonen wird durch die geringere Rezidivrate und weit weniger Nachbehandlungen
im Gesamtfall Kostenneutralität im Vergleich zur herkömmlichen
Strahlentherapie erreicht. Volkswirtschaftlich ergibt sich ein deutlicher
Vorteil.
- · Die Protonentherapie-Anlage wäre für den Medizinstandort
Erlangen und vor allem für die Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg ein "Kronjuwel". Schon heute verfügt
das Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg über eine
der vollständigsten Geräteinstallationen (Biomagnetismusanlage,
verschiedene Magnetresonanz-Tomographen, Computertomographen, Digitale
Mammographie, Herzkatheter-Meßplätze etc.) in der Bundesrepublik.
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- Mediendienst AKTUELL Nr. 1612 vom 6.2.1998
- Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de
- Stand: 6.2.1998