Prof. Dr. Valery N. Godunow, der Dekan der Juristischen Fakultät der Universität Minsk, hielt sich Anfang März am Institut für Europäisches Wirtschaftsrecht der Juristischen und der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf. Der Besuch von Prof. Dr. Valery N. Godunow und vier weiteren Dozenten fand im Rahmen eines von der Europäischen Kommission geförderten TEMPUS-TACIS-Projektes statt. Ziel des Projektes ist es einen modernen wirtschaftsrechtlichen Studiengang an der Juristischen Fakultät in Minsk einzurichten. An dem Treffen nahmen auch zwei Projektpartner der Universität Graz teil.
Die Juristische Fakultät der Universität Minsk in Weißrußland hatte sich vor einiger Zeit mit der Bitte an den Geschäftsführer des Instituts für Europäisches Wirtschaftsrecht, Prof. Dr. Wolfgang Blomeyer, gewandt, sie gemeinsam mit der Universität Graz bei der Errichtung eines modernen wirtschaftsrechtlichen Studiums in Minsk zu unterstützen.
Der Besuch in Erlangen diente einer ersten Kontaktaufnahme und zur Vorbereitung weiterer Schritte für 1997. Vorgesehen ist nun ein mehrwöchiger Besuch von je vier Dozenten der Juristischen Fakultät Minsk in Erlangen und Graz im Sommer 1997. Die weißrussischen Kollegen sollen mit Gegenstand und Methode eines juristischen Studiums des Wirtschaftsrechts in Deutschland und Österreich vertraut gemacht werden. Sie werden sich vor allem an der Ausarbeitung des Hauptantrages beteiligen, der im Sommer bei der Europäischen Kommission eingereicht werden muß. Das Hauptprojekt soll der Vorbereitung der Studienpläne im einzelnen, der Anfertigung von Unterrichtsmaterialien und der Schulung der Dozenten dienen. Es wird, wenn es durch die Europäische Kommission genehmigt wird, voraussichtlich drei Jahre laufen.
Die Besucher aus Minsk zeigten sich sehr interessiert an Inhalt und Methode des juristischen Seminars in Erlangen. Sie möchten, daß das deutsche Vorbild weitgehend berücksichtigt wird. Eine große Hürde wird allerdings das Sprachproblem sein. Deshalb werden die Dozenten vor allem unter diesem Gesichtspunkt ausgewählt.
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Stand 13.3.11997