15 Jahre Lehrstuhl für Fertigungstechnologie

Geburtstagsgeschenk: Hydraulische Presse geht in Betrieb

 
Zum 15. Geburtstag bereitete sich der Lehrstuhl fiir Fertigungstechnologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg von Prof. Dr. Manfred Geiger selbst ein besonderes Geschenk: Am Montag, 24. März 1997, wurde um 15 Uhr in der Versuchshalle des Lehrstuhls (Haberstraße 9, 91058 Erlangen) eine 6.300 kN hydraulische Presse mit Innenhochdruckaggregat offiziell in Betrieb genommen.
 
Erstes Aufsehen erregte die Presse im November letzten Jahres, als das über 90 Tonnen schwere Ungetüm mit Hilfe von zwei Großkränen in der Versuchshalle des Lehrstuhls für Fertigungstechnologie aufgestellt wurde. Dazu mußte die 8,5 Meter hohe und über drei Meter breite Presse 25 Meter hoch durch die Luft gehoben werden. Die Presse, die über eine Pressennennkraft von 630 Tonnen verfügt, ermöglicht dem Lehrstuhl vor allem Forschungsarbeiten auf einem für die Wirtschaft hochinteressanten Gebiet, dem Innenhochdruckumformen von Formteilen aus Blechen und Rohren. Im Sonderforschungsbereich (SFB 396) "Robuste, verkürzte Prozeßketten für flächige Leichtbauteile", der letztes Jahr von der DFG an der Universität Erlangen neu eingerichtet wurde, hat dieses Arbeitsgebiet eine zentrale Bedeutung.
 
Hydraulische Pressen gehören zur Grundausstattung umformtechnischer Betriebe und werden wegen ihrer großen Flexibilität zunehmend eingesetzt. Die große Flexibilität bei gleichzeitig großem Arbeitsraum (es können Werkzeuge mit Abmessungen bis zu 1,3 x 1,5 x 1,3 Kubikmetern eingebaut werden) und hoher Steifigkeit (bei der Maximallast von 630 Tonnen verbiegt sich der Pressentisch um maximal 0,16 Millimeter) waren auch die Gründe, warum sich der Lehrstuhl für eine derartige Anschaffung entschieden hatte.
 
Eingesetzt wird die Presse für Forschungsarbeiten im Bereich der Blech- und Massivumformung. Zunächst sind Arbeiten im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (Geschäftsführer: Dr.-Ing. Frank Vollertsen) geplant. Hier wird vor allem am Innenhochdruckumformen von Blechdoppelungen gearbeitet, einer Technologie, die die schnelle Herstellung von leichten Hohlstrukturen hoher Steifigkeit ermöglichen soll. Für diese Technologie ist das zur Presse gehörende Innenhochdruckaggregat erforderlich, das Drücke bis 4000 bar aufbringen kann.
 
Für Prof. Manfred Geiger, ist die Inbetriebnahme der Großpresse ein positives Zeichen für die Förderung von Hochtechnologieforschung an der FAU und in Bayern.
 
Kontakt:
Prof. Dr. Manfred Geiger, Lehrstuhl für Fertigungstechnologie,
Egerlandstralle 11, 91058 Erlangen, Tel:09131/85 ·7140, Fax: 09131/36403


Mediendienst Aktuell Nr. 1465 vom 18.3.1997

Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de
Stand 18.3.1997