- Institut für Theater- und Medienwissenschaft
Prof. Dr. Holger Sandig zum 70. Geburtstag
- Am Freitag, 14. Januar 2000, feiert Prof. Dr. Holger Sandig
seinen 70. Geburtstag. Er war von 1970 bis zu seinem Ruhestand
1995 Leiter der Abteilung Theaterwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg.
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- Prof. Dr. Holger Sandig verkörperte in den über
25 Jahren seiner Berufstätigkeit in Erlangen eine Personalunion,
wie sie in den Zeiten anonymer Großuniversitäten zur
Seltenheit wurde und gerade heute wieder herbeigesehnt wird:
Ein professioneller und effizienter Institutsleiter mit interdisziplinärem
Fachwissen ohne bürokratische Berührungsängste
und ohne akademische Dünkel, ein fundierter Fachmann, der
es versteht, Wissenschaftlichkeit und Kunst, Theorie und Praxis
lebendig zu vermitteln und last not least ein leidenschaftlicher
Theatermann mit einem unerschöpflichen Erfahrungsfundus,
dem es als Dozent nie an Flexibilität und Kreativität
mangelte.
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- Die Verbindung von Wissenschaft und Theater ist für
ihn bereits in jungen Jahren zum Lebensinhalt geworden. Neben
seinem Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie
und Psychologie in Braunschweig, Göttingen und München
war er als Regie- und Dramaturgieassistent am Staatstheater in
Braunschweig tätig. Nach seiner Promotion mit einer Arbeit
über die Dramaturgie des Marionettentheaters wirkte er bis
1970 als Spielleiter und Erster Programmgestalter beim Saarländischen
Rundfunk und hatte gleichzeitig einen Lehrauftrag für Theaterwissenschaft
an der Universität des Saarlandes inne. 1978 folgte die
Habilitation im Fach Theaterwissenschaft über "Deutsche
Dramaturgie des Grotesken". Die Leitung des Faches Theaterwissenschaft
in Erlangen übernahm er 1970.
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- Seine innovative Kraft und sein Arbeitselan wirkten sich
schnell aus. Die Theaterwissenschaft, damals noch der Germanistik
als Abteilung untergeordnet, erhielt durch seine Förderung
ein Experimentiertheater und wurde schließlich als eigenständiges
Studienfach anerkannt. Sein Engagement und vielfältiges
Interesse an Projekten in allen Sparten des Theaters, an künstlerischer
Darstellung in allen Medienbereichen und ihrer Integration in
Theorie und Praxis der Hochschule bereicherten das Erlanger Institut.
Radio, Film und Fernsehen wurden in das Lehrangebot aufgenommen.
Unter seiner Leitung entstand ein Hörspiel- und Fernsehstudio.
Aus dem ehemaligen Stiefkind Theaterwissenschaft wurde eine attraktive
Abteilung für Theaterwissenschaft und audiovisuelle Medien,
die schließlich 1996 den Status des eigenständigen
Instituts für Theater- und Medienwissenschaft erhielt -
was vor allem den Leistungen und Vorarbeiten von Prof. Sandig
zu verdanken ist.
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- Ließe man all die zahlreichen Studenten sprechen, die
an seinen humorvollen Vorlesungen, seinen interessanten und immer
vollbesetzten Seminaren teilnahmen, die sich nicht selten durch
seine internationalen Kontakte beruflich entwickeln konnten,
oder ließe man die zahlreichen Jungstudenten, Doktoranden,
Assistenten, Institutsmitarbeiter und Habilitierenden zu Wort
kommen, denen er immer mit Rat und Tat zur Seite stand, dann
wäre es leicht nachzuvollziehen, in welch unverwechselbarer
Weise er seinen Beruf als Berufung lebte.
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- Prof. Sandig veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche
Beiträge in Büchern und Zeitschriften, zeichnete sich
als Hörspiel- und Featureautor aus, inszeniert auch heute
noch am Musiktheater und schreibt ganz nebenbei an hinreißenden
Kinderbüchern ebenso wie derzeit an der Stilgeschichte des
europäischen Theaters und an einem Beitrag zur Enzyklopädie
des Welttheaters.
Dr. Marion Benz
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- · Weitere Informationen:
Institut für Theater- und Medienwissenschaft, Dr. Marion
Benz
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