Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin


Zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Lehnert


Professor Dr. med. Dr. med. h.c. Gerhard Lehnert, ehemaliger Direktor des Institutes und der Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, vollendet am 3. April 2000 sein 70. Lebensjahr.
 
Gerhard Lehnert, in Breslau geboren, wurde 1955 an der Medizinischen Fakultät in Köln promoviert und habilitierte sich 1968 am Erlanger Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin mit Poliklinik für Berufskrankheiten, dem ersten Lehrstuhl für Arbeitsmedizin der Bundesrepublik Deutschland. Mit dieser Habilitationsschrift über den "Blutbleispiegel und seine Bedeutung für die Pathogenese und Prävention der beruflich bedingten Bleivergiftung" begründete er das heute in der Arbeits- und Umweltmedizin unverzichtbare Biomonitoring. Damit verbunden führte Gerhard Lehnert das arbeitsmedizinische Grenzwertkonzept ein. Auch an der Etablierung der externen Qualitätssicherungsprogramme für toxikologische Analysen im biologischen Material, die heute internationalen Ruf genießen, wirkte er federführend mit.
Von 1971-1989 war Gerhard Lehnert ordentlicher Professor für Arbeitsmedizin an der Universität Hamburg und ist seit 1989 Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg. Auch nach seiner Emeritierung im Oktober 1998 leitet er das Institut unverändert bis zur Regelung seiner Nachfolge. Von 1991 bis 1997 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, seit 1997 ist er Präsident des Medizinischen Fakultätentages.
 
Gerhard Lehnert ist in verschiedene Sachverständigengremien berufen worden, so z. B. bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, beim Bundesministerium für Arbeits- und Sozialordnung, im Bundesministerium für Verteidigung, im Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, beim Hauptverband der Gewerblichen Berufsgenossenschaften sowie bei der WHO. Er ist seit 1984 im Arbeitskreis Gesundheitsschäden durch Umwelteinflüsse und seit 1987 im Wissenschaftlichen Beirat und im Ausschuß Arbeitsmedizin der Bundesärztekammer tätig. Weiterhin sei seine Tätigkeit im Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen seit 1977, derzeit in der Kontrollkommission, erwähnt.
 
Gerhard Lehnert ist lange Jahre in der ärztliche Fort- und Weiterbildung engagiert. Sowohl an der Bayerischen Akademie für Arbeits- Sozial- und Umweltmedizin, deren Präsident er seit 1990 ist, wie auch an der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin wirkt er als Referent. Neun seiner Schüler habilitierten sich, fünf sind Lehrstuhlinhaber bzw. auf Lehrstühle berufen, zwei seiner Schüler besetzen Extraordinariate. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste für die deutsche Ärzteschaft in Fort- und Weiterbildung wurde ihm 1995 die Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer verliehen.
 
In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistung und seiner Verdienste auf nationaler und internationaler Ebene um das Fach Arbeitsmedizin nicht zuletzt auch als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin von 1976-1979 und von 1985-1994 sind ihm zahlreiche weitere Ehrungen zuteil geworden. 1968 erhielt er den E.W. Baader Preis, 1980 die Franz Koelsch Medaille der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin, 1985 wurde er zum Korrespondierenden Mitglied der Physikalisch-Medizinischen Sozietät Erlangen ernannt. 1989 verlieh ihm die Medizinischen Akademie seiner Heimatstadt Breslau die Ehrendoktorwürde. 1997 wurde er ehrenvoll Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin in Anerkennung der Leistungen und Verdienste um die Arbeitsmedizin sowie die langjährige ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin. Darüber hinaus erhielt er 1997 von Ministerpräsident Edmund Stoiber den Bayerischen Verdienstorden.
 
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PD. Dr. Renate Wrbitzky
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Mediendienst UniKurier aktuell Nr. 2057 vom 27. März 2000

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Stand: 27.03.2000