- Naturwissenschaftliche Fakultät I
Prof. Dr. Werner Kreische zum 65. Geburtstag
- Der Physiker Dr. Werner Kreische, em.
Professor am Pysikalischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg,
vollendet am Mittwoch, 2. Februar 2000, sein 65. Lebensjahr.
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- Er promovierte 1963 bei Prof. Dr. Rudolf
Fleischmann mit einer Arbeit zur sogenannten Inneren Bremsstrahlung,
einem Thema, das in den Bereichen Quantenelektrodynamik und Kernphysik
angesiedelt ist. Es war die Fortsetzung der Untersuchungen seiner
Diplomarbeit 1960, in der schon Diskrepanzen mit den theoretischen
Vorstellungen gefunden wurden. In seiner Habilitationsarbeit
1970 wurden schließlich diese Diskrepanzen geklärt.
Parallel dazu hat Prof. Kreische als verantwortlicher Physiker
ab 1965 den Erlanger Tandembeschleuniger aufgebaut und etwa zehn
Jahre als Technischer Leiter die Verantwortung dafür getragen.
Hierbei entstanden einige Arbeiten zur Beschleunigerphysik.
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- 1978 zum C3-Professor ernannt, beschäftigte
sich Prof. Kreische vor allem mit der magnetischen Hyperfeinwechselwirkung
von Atomkernen, was schließlich zur Entdeckung eines in
der Kernphysik neuen Effektes, des sogenannten Kern-Hanle-Effekts,
führte. In der Folge wandte sich sein Interesse mehr der
Fragestellung der elektrischen Feldgradienten zu. Es gelang ihm
hier durch eine besondere Meßmethode bei zahlreichen kovalent
gebundenen Fluoriden die elektrische Hyperfeinwechselwirkung
zu messen. Dies ist von Bedeutung, da die übliche Methode
bei den Halogenen, die Kernquadrupolresonanz, für Fluor
nicht zur Verfügung steht.
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- Schließlich begann er mit der Untersuchung
nichtlinearer Phänomene, insbesondere der Untersuchung von
Zeitreihen auch komplexer Systeme, wie zum Beispiel der Zeitreihen,
die man bei der Magnetoenzephalographie (MEG) erhält.
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- Seine Forschungsergebnisse hat Prof. Kreische
auf zahlreichen nationalen und internationalen Tagungen, vielen
Vortragseinladungen sowie in zahlreichen wissenschaftlichen Abhandlungen
dargestellt.
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- Prof. Kreische hat sich bereits zu einer
Zeit, als es noch keine Didaktik-Professuren an der Universität
gab, um die Weiterbildung der Fachlehrer Physik an den Gymnasien
gekümmert und dafür verschiedene Veranstaltungen durchgeführt.
Seine Liebe zur Schule führte ihn in die Lehrplankommission,
wo er am geltenden Lehrplan mitarbeitete und mit einem Kollegen
zusammen ein Schulbuch schrieb.
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- Vorlesungen hat er immer gern gehalten und
für seine Studenten meist Manuskripte darüber erstellt.
In Seminaren hat er die Atmosphäre mit Diplomanden und Doktoranden
genossen. Er war Mitglied im Fachbereichsrat, in den Jahren 1987/88
Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät I und bei seinem
Ausscheiden Prodekan sowie zum zweiten Mal Sprecher der Fachgruppe
Physik.
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- Durch eine plötzliche, ernste Erkrankung
musste er seine dienstliche Tätigkeit bereits mit 61 Jahren
beenden. Im Ruhestand verfolgt er nicht nur weiterhin die Entwicklung
seiner Wissenschaft, sondern auch seine ganz unterschiedlichen
Interessen mit sichtlichem Vergnügen. So hängt am Fenster
seiner Schreinerei in der Fränkischen Schweiz ein Artikel
einer Lokalzeitung mit dem Titel: "Nach einigen Semestern
Uni: Traumberuf Schreiner".
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- · Weitere Informationen:
Physikalisches Institut, Dr. Dieter Seyboth
Erwin-Rommel-Straße 1, 91058 Erlangen
Tel.: 09131/85 -27095
E-Mail: dietrich.seyboth@physik.uni-erlangen.de
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