Innovative Bibliothekstechnologie an der Friedrich-Alexander-Universität


Abgespeckt und fast wartungsfrei: Die neue Computergeneration der Universitätsbibliothek


Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg (UB) ist die erste Bibliothek in Deutschland, die mit Sun Ray über eine völlig neuartige Bibliothekstechnologie verfügt. Am Montag, 30. Mai 2000, stellen um 14.00 Uhr im ersten Stock des Neubaus das Rechenzentrum und die UB zusammen mit der Firma SUN diese Neuerung der Öffentlichkeit vor. Sogar das Bayerische Ministerium für Wissenschaft und Kunst zeigt sein Interesse an dieser neuartigen Technologie: Ministerialrat Prof. Dr. Franz Gaffal wird der Präsentation beiwohnen.
 
In der Computerwelt gibt es seit Jahren eine Diskussion um die Frage, wie in großen Organisationen oder Firmen die Endgeräteausstattung aussehen soll: Der PC an jedem Arbeitsplatz bietet zwar eine große Vielfalt an Möglichkeiten, ist jedoch auch sehr betreungsintensiv und damit teuer. Und dies, obwohl im allgemeinen nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten des PC tatsächlich genutzt wird. Oft benutzen z.B. Sachbearbeiter Tag für Tag nur ein und dasselbe Anwendungsprogramm.
 
So entstand die Idee des Netzcomputers: Die wesentlichen Programme und Daten liegen auf einem zentralen Rechner; auf dem einzelnen Schreibtisch steht ein Arbeitsplatzrechner, der z.B. seiner Massenspeicher beraubt ist und alles, was er braucht, vom Zentralrechner über das Datennetz geliefert bekommt - deshalb die Bezeichnung "Netzcomputer". Arbeitsaufwendige Aktualisierungen und Änderungen von Betriebssystem, Programmen und Einstellungen finden nur am zentralen System statt, der Netzcomputer am anderen Ende der Leitung ist ein relativ "dummes", einfaches und damit fast wartungsfreies Endgerät.
 
Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg (UB) verfolgt solche Entwicklungen mit Interesse, denn in den Benutzungsbereichen der Bibliothek werden auf Dauer Hunderte von Endgeräten stehen, an denen die Masse der Benutzungsfälle immer wieder ähnlich abläuft: Katalogrecherchen, Buchbestellungen, Zugriff auf interne und externe Kataloge, Literaturdatenbanken und Nachschlagewerke - alles Dinge, die von den Internetseiten der UB aus zu erledigen sind. Soll man dafür Hunderte von PCs in Betrieb halten, unvermeidliche Fehlbedienungen oder Einstellungsänderungen ständig korrigieren, Defekte beseitigen?
 
Im Herbst 1999 brachte die Firma SUN ein neues Endgerät ins Spiel, das sofort
allergrößtes Interesse beim Regionalen Rechenzentrum Erlangen und der Universtitäsbibliothek fand. Das Gerät trägt den Namen Sun Ray und ist so weitgehend "abgespeckt", daß die Firma gar nicht mehr von einem Netzcomputer spricht, sondern nur noch von einer "appliance". Die UB beschloß, einen Versuch mit zunächst acht Benutzerplätzen dieser Art zu machen; die Besorgung, technische Planung und Installation der Anlage wurde vom Regionalen Rechenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg übernommen. Diese acht um einen zentralen Server gruppierten Benutzerplätze sind seit einigen Wochen in der Hauptbibliothek in Betrieb und erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Bibliotheksbesuchern.
 
Im Anschluß an die Vorführung findet ein Empfang im Sitzungssaal der Universitätsbibliothek im Altbau statt.
 
· Weitere Informationen:
Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, Dr. Christina Hofmann-Randall
Schußstraße 2a, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22158
E-Mail: Christina.Hofmann@bib.uni-erlangen.de
Mediendienst FAU-AKTUELL Nr. 2098 vom 23. Mai 2000

Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de
Stand: 23.05.2000