Staudt-Preis an Prof. Dr. Don B. Zagier
- Die Otto und Edith Haupt-Stiftung vergibt
zum vierten Mal den Karl Georg Christian von Staudt-Preis für
herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Theoretischen Mathematik.
Preisträger ist Prof. Dr. Don Zagier vom Max-Planck-Institut
für Mathematik in Bonn. Prof. Zagier erhält die hohe
Auszeichnung für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Zahlentheorie,
die alte und neue Probleme mit Methoden aus vielen mathematischen
Disziplinen lösen und wesentlich die Entwicklung der Zahlentheorie
in den letzten Jahrzehnten geprägt haben. Der mit 120.000
Mark dotierte Preis wird am 11. Mai 2001 im Rahmen einer Festveranstaltung
in der Aula des Erlanger Schlosses überreicht.
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- Der Preis
- Die Vergabe des Karl Georg Christian von
Staudt-Preises ist das Hauptanliegen der 1986 ins Leben gerufenen
Otto und Edith Haupt-Stiftung an der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg.
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- Otto Haupt war von 1921 bis zu seiner Emeritierung
im Jahre 1953 Ordinarius für Mathematik an der Universität
Erlangen. Als er im November 1988 im Alter von 101 Jahren starb,
hinterließ er der nach seiner Frau und ihm benannten Stiftung
ein beträchtliches Vermögen, aus dessen Erträgen
der Staudt-Preis finanziert wird.
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- Der Preis wurde erstmals 1991 vergeben und
zwar an Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Grauert, Göttingen. Weitere
Preisträger sind Prof. Dr. Stefan Hildebrandt, Bonn (1994),
und Prof. Dr. Martin Kneser, Göttingen (1997).
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- Satzungsgemäß wird der Preis in
einem Turnus von in der Regel drei Jahren an einen Wissenschaftler
vergeben, der an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung
in der Bundesrepublik Deutschland nicht nur vorübergehend
tätig ist. Preiswürdig sind dabei sowohl Einzelentdeckungen
von besonders großer Ausstrahlung als auch die Gesamtheit
der wissenschaftlichen Arbeiten besonders profilierter Forscher
auf dem Gebiet der Theoretischen Mathematik.
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- Der Preis trägt den Namen des Mathematikers
Karl Georg Christian von Staudt (1798-1867), einem Vorgänger
des Stifters auf dem ersten ordentlichen Lehrstuhl für Mathematik
in Erlangen. Von Staudt entstammte einer alten Patrizier-Familie
der ehemaligen freien Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber, er
wurde während seines Studiums in Göttingen von Karl
Friedrich Gauß entscheidend gefördert, promovierte
1822 in Erlangen, wirkte als Gymnasiallehrer in Würzburg
und Nürnberg und wurde 1835 auf den Erlanger Lehrstuhl für
Mathematik berufen, wo er bis zu seinem Tode wirkte. Von Staudt
ist einer der Schöpfer der Projektiven Geometrie. Seine
wichtigsten Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet der Mathematik
sind in seinem 1847 in Nürnberg erschienenen Buch "Geometrie
der Lage" veröffentlicht. Von Staudts bahnbrechende
Ideen befruchteten die Entwicklung der Geometrie bis in unsere
Zeit. Er war der erste Mathematiker moderner Prägung auf
einem Lehrstuhl an einer bayerischen Universität.
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- Der Preisträger
- Der 1951 in Heidelberg geborene und in den
USA aufgewachsene Amerikaner Don Zagier bestand bereits im Alter
von 13 Jahren sein Abitur. Drei Jahre später erhielt er
nach dem Studium der Mathematik und Physik am Massachusetts Institute
for Technology sein Diplom in beiden Fächern. Mit 20 Jahren
promovierte Zagier in Oxford. Ein Jahr zuvor war er nach Bonn
gekommen, wo er noch heute tätig ist. Seine berufliche Laufbahn
begann an der Universität Bonn in dem von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft errichteten Sonderforschungsbereich (SFB)
"Theoretische Mathematik", aus dem 1982 das Max-Planck-Institut
für Mathematik (MPI) hervorging. Seit dessen Gründung
ist Prof. Zagier am MPI als wissenschaftliches Mitglied und seit
1995 als einer der insgesamt vier Institutsdirektoren tätig.
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- Neben seiner Arbeit in Bonn hatte Prof. Zagier
von 1979 bis 1990 einen Lehrstuhl an der Universität Maryland
(USA) inne, und seit 1990 eine Professur an der Universität
Utrecht (Niederlande). Vor einigen Tagen wurde er zum Professor
am renommierten und bekannten Collège de France in Paris
ernannt.
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- Das Arbeitsgebiet von Professor Zagier umfaßt
hauptsächlich die Zahlentheorie, eines der ältesten
Gebiete der Mathematik. Speziell beschäftigt er sich mit
der Theorie der "Modulformen" und deren Anwendung auf
die Diophantischen Gleichungen. Das sogenannte "Gauß'sche
Klassenzahlproblem" konnte er 1984 zusammen mit B. Gross
(Harvard University) lösen.
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- Weitere Informationen:
Mathematisches Institut der Universität Erlangen-Nürnberg
Lehrstuhl für Mathematik, Prof. Dr. Wulf-Dieter Geyer
Bismarckstr. 1 1/2, 91054 Erlangen
Tel. 09131/85 -22501, Fax: 09131/85 -22684
E-Mail: geyer@mi.uni-erlangen.de
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- Mediendienst aktuell Nr.2222 vom 28.11.2000
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