Medizinische Fakultät
Zum Tod von Prof. Dr. med. Werner Knapp

Prof. Dr. Werner Knapp, bis zu seiner Emeritierung 1983 Ordinarius für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, ist am Dienstag, 12. November 2002 im Alter von 86 Jahren verstorben.


Werner Knapp wurde 1916 in Tübingen geboren. Er studierte Medizin an den Universitäten Berlin und Tübingen. Auf das Medizinische Staatsexamen in Berlin 1941 und die Promotion in Tübingen im selben Jahr folgte die Fachausbildung in Innerer Medizin an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Tübingen.
Von 1946 bis 1963 war er Assistent und Oberassistent am Hygiene-Institut der Universität Tübingen. Zum Dozenten für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie und außerplanmäßigen Professor wurde er 1954 bzw. 1959 ernannt. 1963 wurde Werner Knapp auf das Extraordinariat für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Bern berufen.

1967 folgte er dem Ruf auf das Ordinariat für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Universität Erlangen-Nürnberg und wurde damit Vorstand des Institutes für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie. Auf seinen Antrag hin wurden zwei Parallellehrstühle für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie geschaffen. Als 1974 ein eigenständiges Institut für Umwelthygiene und Präventivmedizin errichtet wurde, übernahm er die Leitung des Institutes für Klinische Mikrobiologie und Infektionshygiene. 1983 wurde Prof. Knapp emeritiert.

An der Universität Erlangen-Nürnberg gelang es Prof. Knapp innerhalb kurzer Zeit, eine hochqualifizierte und leistungsfähige klinisch-mikrobiologische Diagnostik zu schaffen. In seinen Forschungen konzentriert er sich auf die bakteriologisch-serologischen Diagnose und die klinische Bedeutung der enteralen Yersiniosen unter den bakteriellen Darminfektionen, mit der Antigenanalyse und -struktur, dem Zellwandaufbau und den Stoffwechselleistungen der Erreger. Von 1966 bis 1978 war er Vorsitzender eines internationalen Subkomitees zur Erforschung von Erregern der Yersiniosen, Pasteurellosen und Tularaemie. 1966 verlieh ihm das Pasteur-Institut Paris die Pasteur-Medaille in Silber, 1977 zeichnete ihn die Stadt Berlin mit dem Aronson-Preis aus.


Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 3009 vom 19.11.2002


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