Ludwig-Demling-Vorlesung
Diagnostik bei Magen- und Speiseröhrenkrebs

Zum 12. Mal erinnert am Mittwoch, 27. November 2002, eine Gedenkvorlesung an Ludwig Demling, von 1966 bis 1986 Direktor der Medizinischen Klinik I der Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. Dr. Gerd Lux aus Solingen spricht über das Thema “Einfluss differenzierter Diagnostik auf die Behandlung des gastroösophagealen Karzinoms”. Mit der Veranstaltung um 18 Uhr im Großen Hörsaal der Klinik, Östliche Stadtmauerstraße 11 in Erlangen sollen Studierende und Ärzte ebenso wie ehemalige Mitarbeiter und Freunde des Geehrten angesprochen werden.

Bei der Behandlung von bösartigen Tumoren in Speiseröhre und Magen (gastroösophageale Karzinome) hängt der Erfolg entscheidend vom Zeitpunkt der Diagnose ab. In Deutschland werden unter 20 Prozent der Magenkarzinome im Frühstadium entdeckt; in Japan sind es bis zu 50 Prozent. Schluckstörungen, Schmerzen im Oberbauch, Teerstuhl und Bluterbrechen sind Symptome, die auf einen solchen Tumor hinweisen können. Eine verlässliche Frühdiagnose liefert nur die endoskopische Untersuchung, die Spiegelung des Magens und der Speiseröhre. Neue hochauflösende Endoskope und der Einsatz von Farbstoffen lassen Tumoren zunehmend frühzeitig erkennbar werden.

Eine differenzierte Diagnostik hilft, Über- wie Untertherapie zu vermeiden. Neben der Endoskopie kommen Ultraschall, Computertomographie und Laparoskopie (Bauchspiegelung) dafür in Frage. Die Behandlung wird auf das Stadium der Erkrankung abgestimmt. Tumoren, die auf die Schleimhaut begrenzt sind, können möglicherweise endoskopisch entfernt werden. Bei räumlich begrenzten Tumoren besteht die Chance auf Heilung durch Operation, während eine größere Ausdehnung Chemo- bzw. Radiotherapie vor dem Eingriff verlangt. Haben sich bereits Metastasen gebildet, kann die Therapie zwar keine Heilung mehr versprechen, aber die Lebensqualität der Patienten verbessern.

Der Referent
Prof. Gerd Lux hat das Staatsexamen 1969 an der Universität Erlangen-Nürnberg abgelegt. Nach der Assistenzarztzeit am Städtischen Krankenhaus in München-Neuperlach war er ab 1975 zunächst als stellvertretender Oberarzt, dann als Oberarzt der Klinik und schließlich als Leiter der Endoskopie-Abteilung an der Medizinischen Klinik in Erlangen tätig. 1985 wurde er auf eine C2-Professorenstelle auf Lebenszeit berufen. 1987 wechselte er auf einen Chefarztposten an der Medizinischen Klinik I des Städtischen Klinikums Solingen über.

Die Ludwig-Demling-Vorlesung
Die Ludwig-Demling-Vorlesung wurde 1991 anlässlich des 70. Geburtstages des ehemaligen Direktors der Medizinischen Klinik eingerichtet. Alljährlich im Wintersemester hält ein auswärtiger Gast einen Vortrag aus dem Arbeitsfeld von Prof. Demling.

Ludwig Demling war von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1986 Direktor der Medizinischen Klinik und Inhaber des Lehrstuhls für Innere Medizin in Erlangen. Er verstarb 1995.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Eckhart G. Hahn
Direktor der
Medizinischen Klinik I
Tel.: 09131/85 -33360
reckhart.hahn@med1.med.uni-erlangen.de


Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 3015 vom 25.11.2002


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