Förderpreis der Deutschen Alzheimer Gesellschaft verliehen
Maßgeschneiderte Hilfe bei Demenzerkrankung

Der Forschungsförderungspreis 2002 der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. geht an Dr. Elmar Gräßel von der Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber). Der 1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken e.V. erhielt die Auszeichnung im Vorfeld des Welt-Alzheimertages am 21. September 2002.

Das preisgekrönte Projekt von Dr. Gräßel befasst sich mit Anforderungen an Hilfeangebote für Demenzkranke und ihre Angehörigen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Sicht der Betroffenen und deren Qualitätsvorstellungen. In drei Regionen Deutschlands (Mittelfranken im Süden, Westfalen im Westen und Brandenburg im Osten) sollen pflegende Angehörige und Erkrankte im Frühstadium zu ihren Vorstellungen und Erwartungen zur Qualität verschiedener Angebote, wie z.B. ambulanter Pflegedienst, Tagespflege oder Angehörigengruppen, gefragt werden. Am Ende der Untersuchung soll zu jedem Hilfsangebot ein Qualitätsprofil bereitstehen. Das Projekt wird in Kooperation mit den Alzheimer Gesellschaften Mittelfranken, Brandenburg und Dortmund sowie der Stadt Kassel durchgeführt. Ziel ist letztendlich die Sicherstellung und Weiterentwicklung von sinnvollen und qualitativ guten Versorgungsangeboten, um eine praxisnahe Unterstützung für die Betroffenen zu gewährleisten.

Starke Stellung in der Demenzforschung
Die starke Stellung der Erlanger Universitätsklinik unterstreicht auch die Beteiligung am bundesweiten Kompetenznetz Demenzen, das im Juli 2002 seine Arbeit aufgenommen hat. In Erlangen wird dabei insbesondere an der Entwicklung von einfachen Untersuchungsmethoden gearbeitet, um Demenzen sicher diagnostizieren zu können. Denn nicht alle Gedächtnisstörungen entwickeln sich zu Demenzen, sondern sie können auch viele andere körperliche und seelische Ursachen haben. In der Gedächtnissprechstunde der Klinik werden mit Hilfe umfangreicher medizinischer und psychometrischer Untersuchungsmethoden mögliche zugrunde liegende Erkrankungen abgeklärt. "Mit den für die Therapie zur Verfügung stehenden Medikamenten und nichtmedikamentösen Methoden können die geistige Leistungsfähigkeit, Alltagskompetenz und schließlich die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten in vielen Fällen verbessert oder über längere Zeiträume stabil gehalten werden", unterstreicht Klinikdirektor Prof. Kornhuber. "Schließlich kann nur bei einer genauen Diagnose die passende Therapie verordnet werden, um die Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder möglichst lange hinaus zu zögern".

Pflegende Angehörige können sich an die Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken e.V. bzw. an die Angehörigenberatung e.V. Nürnberg (Tel. 0911/266126) wenden. Dort werden sie auf Wunsch ausführlich beraten und erhalten Informationen über unterschiedlichste Hilfeangebote in ihrer Nähe. In Erlangen besteht die Möglichkeit mit der Angehörigenberatung des Vereins Dreycedern Kontakt aufzunehmen (Tel. 09131/21096).

Weitere Informationen

PD Dr. Elmar Gräßel
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Tel.: 09131/ 85-34810
elmar.graessel@psych.imed.uni-erlangen.de


Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2925 vom 17.9.2002


Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de