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- Universität Erlangen-Nürnberg informierte
Bundestagsabgeordneten Josef Fell
Werben für die Synchrotron-Pläne
Die Hochschulleitung der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg stellt derzeit Bundes- und Landespolitikern
ihr Synchrotron-Projekt vor und wirbt um Unterstützung.
Am 8. Juli 13.00 Uhr informierte sie Hans-Josef Fell, forschungspolitischer
Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen,
über das innovative Projekt. Sprecher des Synchrotronprojektes
ist Prof. Dr. Andreas Magerl, Maschinenverantwortlicher Prof.
Dr. Erhard Steffens.
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- Synchrotronlichtquellen sind Großeinrichtungen
für die Forschung mit Röntgenlicht, die sich während
der letzten drei Jahrzehnte als unverzichtbare Forschungsinstrumente
für ein breites Spektrum natur- und lebenswissenschaftlicher
Disziplinen bewährt haben. So finden sich heute in nahezu
allen Ausgaben der Zeitschriften Science und Nature Beiträge,
die Messungen am Synchrotron zur Grundlage haben. Beispiele für
solche Synchrotronlichtquellen sind etwa das BESSY in Berlin
oder das Hamburger Synchrotronstrahlungslabor bei DESY in Hamburg.
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- Die Attraktivität von Synchrotronlichtquellen
beruht in erster Linie auf der äußerst hohen, auf
einen sehr engen Kegel konzentrierten Intensität des abgegebenen
Lichts, die diejenige aller anderen Licht- und Röntgenquellen
um viele Größenordnungen übertrifft. Diese und
andere Eigenschaften machen Synchrotronlichtquellen zu einerseits
außerordentlich vielseitigen, andererseits in jedem einzelnen
Anwendungsbereich unvergleichlich leistungsfähigen Forschungseinrichtungen.
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- Die Palette der Forschungsgebiete, in denen
Synchrotronlicht mit großem Gewinn genutzt wird, reicht
von der physikalischen, chemischen und molekularbiologischen
Grundlagenforschung über Werkstoff- und Geowissenschaften,
Umweltanalytik und medizinische Diagnostik bis hin zur therapeutischen
medizinischen Anwendung und zur Fertigung von Mikro- und Nanostrukturen.
Forschung am Synchrotron leistet, um nur wenige Beispiele herauszugreifen,
entscheidende Beiträge zur Aufklärung der Struktur
und Funktionsweise von Biomolekülen (wie z.B. Viren oder
auch das Sensorium der körpereigenen Abwehr), auf dem Gebiet
der bildgebenden Verfahren für die medizinische Diagnostik
ebenso wie für die Werkstoffkunde, zum hochempfindlichen
Nachweis von Umweltgiften geringster Konzentration, zur Verbesserung
von Abgaskatalysatoren, zur Entwicklung neuer, intelligenter
Werkstoffe. Nicht allein die Breite des Anwendungsspektrums ist
immens, sondern zugleich auch die wissenschaftliche Qualität
der Forschung auf jedem dieser Gebiete.
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- Die Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg hat im vergangenen Jahr eine Projektinitiative
zum Bau einer hochmodernen, mit 450 Metern Umfang vergleichsweise
kompakten und zugleich in ihrer Qualität weltweit konkurrenzfähigen
Synchrotronlichtquelle gestartet, die Platz für etwa 30
unabhängige Experimentierplätze für die Forschung
mit Synchrotronlicht bieten soll. Sie greift damit eine Empfehlung
des deutschen Komitees für Forschung mit Synchrotronstrahlung
(KFS) auf, das in einer 2001erschienenen Bestandsaufnahme einen
Mangel an qualitativ hochwertigen Synchrotronquellen für
hartes Röntgenlicht in Deutschland konstatiert und den Anschluss
Deutschlands an die moderne technische Entwicklung auf dem Gebiet
der Synchrotronlichtquellen anmahnt. So unternimmt die Universität
Erlangen-Nürnberg mit ihrem Projektvorschlag - erstmalig
in Deutschland - einen ehrgeizigen Vorstoß zur Etablierung
einer neuartigen Technologie (der sogenannten Energy-Recovery-Linac-Technologie),
welche die für die Forscher attraktiven Eigenschaften des
Synchrotronlichts, das an dieser Quelle erzeugt wird, dramatisch
verbessern wird.
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- Die Projektinitiative der mittelfränkischen
Universität wird von den bayerischen Landesuniversitäten
mitgetragen und von der bayerischen Landesregierung unterstützt,
die jüngst den deutschen Wissenschaftsrat über die
Initiative informiert hat. Da ein solches Projekt nicht vom Freistaat
Bayern allein finanziert werden kann, wird jetzt auf Bundesebene
der Erlanger Projektvorschlag vorgestellt und um Unterstützung
geworben.
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- Zeitplan und Kosten
Das Synchrotron-Projekt ist mit der Projektdefinition im Jahr
2001 gestartet. In 2001 wurde in Kooperation mit dem Budker-Institut
für Nuklearphysik in Novosibirsk eine Designstudie für
den Speicherring und Durchführbarkeitsstudien für den
ERL-Ausbau begonnen. In 2002 soll eine detaillierte Projektstudie
eingeleitet werden, die mit der Vorlage eines umfassenden Designreports
Mitte 2005 abgeschlossen werden kann. Das erste Synchrotronlicht
soll 2008 erstrahlen. Die Kosten für das Synchrotron in
der ersten Ausbaustufe werden auf 200 Mio. Euro veranschlagt.
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- Weitere Informationen
- Prof. Dr. Andreas Magerl
Lehrstuhl für Kristallographie und Strukturphysik
Tel.: 09131/85 -22700
Andreas.Magerl@Physik.uni-erlangen.de
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- Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2859 vom
8.7.2002
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
pressestelle@zuv.uni-erlangen.de