Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche
Fakultät
Europa zwischen Euro-Einheit und Mediendarstellung
Warum gehen bei Europawahlen immer weniger Bürger zur Wahlurne?
Zum Thema Europäische Union und europäische Öffentlichkeit
findet am Lehrstuhl für Kommunikations- und Politikwissenschaft
(Prof. Dr. Winfried Schulz) der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg die
gemeinsame Jahrestagung der Fachgruppe "Kommunikation und
Politik" und des Arbeitskreises "Politik und Kommunikation"
statt. Veranstalter der Fachtagung sind die Deutsche Gesellschaft
für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) und
die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW).
Die Teilnehmer dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung
tagen vom 7. bis 9. Februar 2002 in Raum 2.024 im Ludwig-Erhard-Gebäude,
Findelgasse 7/9, in Nürnberg.
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- "Unsere Tagung befasst sich mit theoretischen
Hintergründen und aktuellen Forschungsergebnissen zur öffentlichen
Kommunikation über die Europäische Union und den Europäischen
Einigungsprozess," charakterisiert Dr. Lutz Hagen, Mitorganisator
und Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Schulz, das Thema der
Jahrestagung. "Uns interessiert besonders, welche Rolle
die Medien dabei spielen."
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- Hintergrund für die Untersuchungen ist
die aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklung: Im Bereich
der Medienindustrie hat der in den vergangenen Jahren entstandene
gemeinsame Wirtschaftsraum das Wachstum multinationaler Allianzen
und Konzerne beschleunigt. Als öffentlicher Kommunikationsgegenstand
fristet Europa dagegen nach bisheriger Erkenntnis
eher ein Schattendasein. Das Zusammenwachsen der Staaten in den
Medien wird häufig auf ökonomische Aspekte reduziert
und überwiegend aus nationaler Perspektive beurteilt und
interpretiert. Ein europaweiter und europabezogener politischer
Diskurs wird von vielen Stimmen angemahnt und findet doch nur
schlaglichtartig statt, wie etwa aus Anlass des Kosovo-Krieges.
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- Eine Folge: Das Interesse des Volkes an europäischer
Politik hält mit deren zunehmendem Einfluss nicht schritt.
Die Wahlbeteiligung bei Europawahlen liegt in Deutschland inzwischen
nur noch gut halb so hoch wie bei Bundestagswahlen.
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- Aktuelle Fragen auf der Jahrestagung werden
daher sein:
Wie wird der Europäische Einigungsprozess in den Medien
dargestellt? Welchen Beitrag leisten die Medien zu grenzüberschreitenden
Diskussionen und der Entwicklung europäischer Identitäten?
Jochen Peter von der Universität Amsterdam untersucht wie
das Fernsehen in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien
und den Niederlanden über die EU berichtet.
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- Prof. Dr. Martin Stock (Universität
Bielefeld) diskutiert, wie die Medienfreiheit im Zwiespalt ihrer
gesellschaftlich "dienenden" und wirtschaftlich "verdienenden"
Funktion in einer zukünftigen europäischen Grundrechtscharta
aussehen könnte.
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- Welche Einstellungen und Erwartungen gegenüber
dem Europäischen Integrationsprozess mit der Mediennutzung
und dem Informationsverhalten verknüpft sind thematisieren
Prof. Dr. Siegmar Schmidt und Jens Tenscher von der Universität
Koblenz-Landau.
Weitere Informationen
- Dr. Lutz Hagen
Tel.: 0911/5302-618
lutz.hagen@wiso.uni-erlangen.de
Mediendienst Aktuell Nr. 2684 vom
31.1.2002
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de