Collegium Alexandrinum
Im Kampf gegen Gedächtnisstörungen
Im Rahmen der Vortragsreihe des Collegium Alexandrinum der Universität
Erlangen-Nürnberg spricht am Donnerstag, 31. Januar 2002,
um 20.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Biochemie
(Fahrstraße 17, 91054 Erlangen) Prof. Dr. Johannes Kornhuber,
Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie, über "Was wird
aus Gedächtnisstörungen im Alter?". Der Eintritt
ist frei.
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- Die Alzheimer-Krankheit entwickelt sich langsam
über mehrere Dekaden bis zur klinisch manifesten Demenz.
Vor der Demenz treten Gedächtnisstörungen auf, die
als Vorstadien der Demenz gedeutet werden können. 25 bis
50 Prozent der betroffenen Patienten entwickeln innerhalb weniger
Jahre eine Demenz. Aber nicht alle Personen mit diesen Gedächtnisstörungen
erleiden einen Abbau zur Demenz. Manche der Patienten haben eine
depressive Pseudodemenz, die sich unter antidepressiver Therapie
rasch bessert. Bei anderen Patienten tritt keine weitere Gedächtnisverschlechterung
ein.
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- Bei Patienten mit einem hohen Risiko kann
das Auftreten der eigentlichen Demenz medikamentös verzögert
werden. Ziel kann aber nicht sein, alle Patienten spezifisch
antidementiv zu behandeln. So sollten Patienten mit depressiven
Verstimmungen eine andere Therapie erhalten. Außerdem können
sie und ihre Angehörigen bei einer günstigen Prognose
entängstigt werden. Eine wichtige klinische Aufgabe besteht
daher in der genauen Diagnose der Gedächtnisstörungen.
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- In den letzten Jahren wurde intensiv an klinisch-chemischen
Markern für die Früh- und Differentialdiagnostik gearbeitet.
Bisher kann gerade die häufige Alzheimer Demenz nur sehr
aufwendig diagnostiziert werden. So finden biochemische Untersuchungen
des Nervenwassers statt, die durch bildgebende Verfahren und
neuropsychologische Tests ergänzt werden. Innerhalb des
Kompetenznetzwerkes Demenzen arbeitet die Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie als nationales Diagnostikzentrum an der Entwicklung
einfacher Untersuchungsmethoden. Dabei sollen insbesondere verschiedene
Proteine, die bei der Alzheimer Demenz im Gehirn freigesetzt
werden, im Blut bestimmt werden. Die kombinierte Erfassung verschiedener
Marker bietet eine ausreichend gute diagnostische Sensitivität
und Spezifität für die Unterscheidung zwischen Alzheimer
Demenz und leichten Gedächtnisstörungen.
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- Weitere Informationen
- Prof. Dr. Johannes Kornhuber
Psychiatrische Klinik
- Tel.: 09131/ 85 -34166
johannes.kornhuber@psych.imed.uni-erlangen.de
Mediendienst Aktuell Nr. 2679 vom 29.1.2002
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