Collegium Alexandrinum
Prinzipien der Gentherapie
Im Rahmen der Vortragsreihe des Collegium Alexandrinum der Universität
Erlangen-Nürnberg spricht am Donnerstag, 24. Januar 2002,
um 20.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Biochemie
(Fahrstraße 17, 91054 Erlangen) Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein,
Lehrstuhlinhaber für Klinische Virologie, über "Prinzipien
der Gentherapie". Der Eintritt ist frei.
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- Unter Gentherapie wird der Transfer von Genen,
Genfragmenten oder Fusionsgenen auf Körperzellen verstanden.
Damit soll der Verlauf von Erbkrankheiten, Tumoren, Infektionskrankheiten
wie AIDS oder chronisch-degenerativen Erkrankungen günstig
beeinflusst werden. Während die Keimbahntherapie auf absehbare
Zeit risikobelastet und deshalb ethisch abzulehnen ist, wird
die somatische Gentherapie voraussichtlich einen relevanten Platz
in der Medizin einnehmen. Bis heute sind weltweit mehr als 500
Protokolle angemeldet worden, die sich auf Therapieversuche an
mehreren tausend Patienten erstrecken.
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- Vorläufig ist es jedoch noch schwierig,
mit Genvektoren bestimmte Zielzellen im Organismus ganz selektiv
zu erreichen. In der Mehrzahl der bisher konzipierten Gentherapien
bediente man sich verschiedener Viren, wie Retroviren, Parvoviren,
Adenoviren, Herpesviren und Poxviren, um die therapeutischen
Gene gezielt zu übertragen. Es erwies sich als schwierig,
sicherzustellen, dass die transduzierten Gene permanent aktiv
gehalten werden. Damit bleiben viele Hoffnungen der somatischen
Gentherapie vorläufig noch unerreichbar, wenn man auf die
dauerhafte Korrektur angeborener Gendefekte, die permanente Unterdrückung
des Tumorwachstums oder die Repression von persistierenden Viren
und von Entzündungsgenen abzielt. Die ersten überzeugenden
Erfolge der somatischen Gentherapie wurden bei der Behandlung
von Kleinkindern erreicht, die unter schweren angeborenen Störungen
des Immunsystems litten. Noch ist offen, bis wann sich solche
augenfälligen Erfolge der somatischen Gentherapie wiederholen
werden; doch langfristig wird die somatische Gentherapie zweifellos
eine hohe Bedeutung im Rahmen der künftigen molekularen
Medizin erlangen.
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- Weitere Informationen
- Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein
Institut für Klinische und Molekulare Virologie
- Tel.: 09131/ 85 -23563
fleckenstein@viro.med.uni-erlangen.de
Mediendienst Aktuell Nr. 2671 vom 22.1.2002
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