Institut für Geschichte der Medizin


"Körperwelten" -
Faszination und medizinische Grenzüberschreitung


Im Rahmen der Medizinhistorischen Vortragsreihe des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg und des Fördervereins Medizingeschichte Erlangen-Nürnberg e.V. spricht am Dienstag, 22. Januar 2002, 19.30 Uhr, Prof. Dr. Thomas Schnalke vom Medizinhistorischen Museum der Charité, Berlin, über "Anatomie-Gestalten: Von den 'Körperwelten' und dem Bemühen um ein neues Menschenbild" (Zahnklinik, Hörsaal der Vorklinik, Glückstr. 9-11, Erlangen).
 
Seit einigen Jahren feiert eine Ausstellung Rekorde, die mit einer medizinischen Grenzüberschreitung provoziert: Die Präsentation "Körperwelten" des Heidelberger Plastinators Gunther von Hagens zeigt sezierte und konservierte menschliche Leichname in aller Öffentlichkeit. In seinem Vortrag verzichtet Prof. Schnalke bewusst auf eine Auseinandersetzung über das Für und Wider dieser Veranstaltung. Er setzt vielmehr bei der Frage an, warum so viele Menschen in diese Ausstellung strömen. Was suchen sie? Was finden sie? Auf welche Fragen gibt diese Ausstellung Antworten? Als Medizinhistoriker wird er seine Ausführungen aus der Vorgeschichte der "Körperwelten" ableiten und dabei mit der Frage beginnen, zu welchen Zeiten, mit welchen Zielen und welchen Ergebnissen in unserem Kulturkreis der sezierte Körper des Menschen öffentlich gemacht wurde.
 
Prof. Dr. Thomas Schnalke war nach seiner medizinischen Ausbildung bis 2000 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigt. Nach der Habilitation 1993 arbeitete er vor allem zu Fragen der Medizin im 18. Jahrhundert sowie zu Aspekten der öffentlichen Präsentation medizinischer und medizinhistorischer Sachverhalte im Museum. Nach seiner Berufung an die Berliner Charité konzentriert er sich derzeit auf den Auf- und Ausbau des Berliner Medizinhistorischen Museums.
 
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Informationen
Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel
Institut für Geschichte der Medizin
Tel.: 09131/85 -22094
renate.wittern@gesch.med.uni-erlangen.de



Mediendienst Aktuell Nr. 2663 vom 17.1.2002

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