Neue Schulungskurse starten im Februar an der Dermatologischen Klinik


Erfolgreiche Zwischenbilanz bei den Neurodermitisschulungen


Seit einem Jahr werden an der Dermatologischen Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg unter Leitung von Prof. Dr. Manigé Fartasch im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit und den gesetzlichen Krankenkassen geförderten Modellversuchs 130 Familien mit an Neurodermitis erkrankten Kindern und Jugendlichen im Umgang mit der Krankheit geschult. Mit Erfolg, wie sich nach einer ersten Einschätzung der Ergebnisse feststellen lässt. Daher werden ab Anfang Februar weitere Schulungskurse für Kinder und Jugendliche mit einer mittelschweren bis schweren Neurodermitis sowie deren Eltern angeboten. Anmeldungen hierzu sind ab sofort möglich.
 
Im Rahmen der Schulungen behandelt ein Team aus Ärzten, Psychologen, speziell geschulten Krankenschwestern und Diätassistentinnen umfassend alle Lebensbereiche, die bei Neurodermitis eine Rolle spielen. Neurodermitis ist zwar eine anlagenbedingte Erkrankung, eine Vielzahl von Faktoren wie zusätzlich erworbene Allergien, mangelnde Hautpflege oder psychische Belastungssituationen können jedoch die Erkrankung auslösen, aufrechterhalten oder verschlimmern. In sechs Doppelstunden klärt das Team der Universitätsklinik daher auf über - auch alternative - Behandlungsmöglichkeiten, richtige Ernährung, Umwelteinflüsse und Bewältigungsstrategien. Der Umgang mit dem Juckreiz, Änderungsstrategien zum Kratzverhalten sowie Tipps zum Cremen und Salben werden praxisnah vermittelt.
 
Kinder und Jugendlichen lernen spielerisch in Kleingruppen von vier bis sechs Kindern, besser mit ihrer oft chronischen Krankheit umzugehen. Eltern von Kindern bis zu sieben Jahren nehmen an Elternkursen teil. Für Familien mit Kindern zwischen acht und zwölf jahren finden kombinierte Eltern-Kind-Kurse statt. Sie werden getrennt, aber zeitgleich geschult. Für Jugendliche ab 13 Jahren werden gesonderte Kurse angeboten.
Prof. Fartasch, Leiterin der Studie in Erlangen, sieht nach dem Abschluss der Evaluierungsphase für die Elternkurse die Erwartungen voll erfüllt: "Die Eltern fühlen sich jetzt viel sicherer und kompetenter im alltäglichen Umgang mit der Krankheit ihrer Kinder. Vor allem der Austausch mit anderen betroffenen Eltern wurde sehr positiv aufgenommen." Auch die Kurse für Kinder und Jugendliche, die noch bis ins Frühjahr laufen, zeigen bislang die gewünschten Erfolge. Zwar kann die chronische Krankheit nicht "weggezaubert" werden, ihre Ausprägung ist aber häufig gemildert. Prof. Fartasch: " Wir hoffen auf Grund der positiven Resonanz, dass die Krankenkassen die Schulungen nach Abschluss des Modellversuchs als Regelleistung aufnehmen werden."
In dem weltweit einmaligen Modellversuch des Bundesministeriums für Gesundheit und den gesetzlichen Krankenkassen werden derzeit in acht deutschen Städten (neben Erlangen in Berlin, Gießen, Hannover, Köln, München, Osnabrück und Westerland) Neurodermitisschulungen angeboten. Bundesweit sind rund 1.300 Familien in das Modellvorhaben einbezogen.
 
Informationen über die Schulungen gibt es unter der Telefonnummer 09131/ 85 -33850 oder per E-mail unter Elisabeth.Haas@derma.imed.uni-erlangen.de. Anmeldungen sind auch über den Haut- bzw. Hausarzt möglich.
 
Weitere Informationen
Dipl.-Psych. Marion Kling,
Dermatologische Klinik
Tel.: 09131/ 85 -32727
Heidrun.Kling@derma.imed.uni-erlangen.de
 
Mediendienst Aktuell Nr. 2654 vom 11.1.2002

Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de