Naturwissenschaftliche Fakultät I


Zum 75. Geburtstag von Prof. Dr. Horst Wegener


Prof. Dr. Horst Wegener, von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1991 Inhaber des Lehrstuhls für Physik, feiert am Donnerstag, 16. August 2001 seinen 75. Geburtstag.
 
Horst Wegener wurde in Buxtehude-Altkloster bei Hamburg geboren. Er studierte Physik an der Universität Hamburg. Nach dem Abschluss der Diplomprüfung 1951 war er Assistent an den Universitäten Hamburg und Erlangen.
1954 promovierte er in Erlagen bei Prof. Dr. R. Fleischmann, einem Kernphysiker der ersten Stunde, mit dem Thema "Quantitative Untersuchungen der Oberflächendiffusion von Kalium und Quarz". Die Jahre 1959 bis 1961 verbrachte er als frei forschender Angestellter am Nationalen Laboratorium ORNL in Oak Ridge, Tennessee, USA; 1966/67 kehrte er zu einem Forschungsaufenthalt dorthin zurück.
 
1961 folgte Prof. Wegener einem Ruf auf eine neue C 3-Professur für Physik an die Universität Erlangen. 1966 wurde er zum C 4-Professor ernannt. 1968/69 war er Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät. Als Mitglied des vorbereitenden Ausschusses hat er die Gründung der Technischen Fakutlät mitgetragen.
Horst Wegener befasste sich vorwiegend mit verschiedenen Teilgebieten der Kernphysik und der Hochenergiephysik. Nach der Entdeckung der Paritätsverletzung bei der schwachen Wechselwirkung führte er zunächst Untersuchungen zu den Konsequenzen dieser Erkenntnisse durch. Als die rückstoßfreie Kernresonanzabsorption entdeckt wurde, wechselte Prof. Wegener sein Arbeitsgebiet und begann mit Untersuchungen des so genannten Mößbauereffekts. Seine Erfahrungen auf diesem Gebiet fasste er später in dem Buch "Der Mößbauer-Effekt und seine Anwendung in Physik und Chemie" zusammen, das ein Klassiker geworden ist.
 
1977 hielt er sich zu einem Forschungsfreisemester am Deutschen Elektronensychrotron DESY in Hamburg auf und schloss sich mit seiner Arbeitsgruppe dem LENA-Experiment am Speicherring DORIS an, dessen Ziel es war, die Massen und Lebensdauern der damals schwersten bekannten Teilchen zu bestimmen. Unter seiner Leitung betrieb eine Erlanger Forschergruppe seit 1982 ein weiteres Experiment im Rahmen einer internationalen Kooperation am umgebauten Spreicherring DORIS II. Später beteiligte sich Prof Wegener an Experimenten mit dem ARGUS-Detektor, die wertvolle Beiträge zur Überprüfung der modernen Theorie der starken und schwachen Wechselwirkung lieferten. Bis zu seiner Emeritierung war dies das Hauptarbeitsgebiet von Prof. Wegener.
 
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