Medizinische Fakultät


Zum 85. Geburtstag von Prof. Dr. med. Werner Knapp


Prof. Dr. Werner Knapp, bis zu seiner Emeritierung 1983 Ordinarius für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, feiert am Sonntag, 9. September 2001 seinen 85. Geburtstag.
Werner Knapp wurde am 9.9.1916 in Tübingen geboren. Seine akademische Laufbahn begann mit dem Studium der Medizin an den Universitäten Berlin und Tübingen. Nach dem Medizinischen Staatsexamen in Berlin 1941 und der Promotion zum Dr. med. in Tübingen ebenfalls im Jahre 1941 folgte die Fachausbildung in Innerer Medizin an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Tübingen.
 
Von 1946 bis 1963 war Knapp Assistent und Oberassistent am Hygiene-Institut der Universität Tübingen. Zum Dozenten für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie und außerplanmäßigen Professor wurde er 1954 bzw. 1959 ernannt. 1963 wurde Werner Knapp auf das vollamtliche Extraordinariat für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Bern und gleichzeitig zum Vorsteher der Untersuchungsabteilung "Bakteriologie", "Virologie" und "Hygiene" am Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie berufen.
 
Seine Berufung auf das Ordinariat für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie und Ernennung zum Vorstand des Institutes für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Universität Erlangen-Nürnberg erfolgte 1967. Mit der von Prof. Knapp beantragten Schaffung von zwei Parallellehrstühlen für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie I und II innerhalb seines Fachgebietes und der Institutionalisierung eines eigenständigen Institutes für Umwelthygiene und Präventivmedizin (1974) wurde er 1974 Vorstand des Institutes für Klinische Mikrobiologie und Infektionshygiene. Am 15.10.1983 wurde Prof. Knapp emeritiert.
 
Seit der Übernahme des Lehrstuhles in Erlangen hatte Werner Knapp wesentliche neue Impulse in Praxis, Lehre und Forschung gesetzt. Seinen fachlichen Interessen entsprechend wurde sofort nach Verbesserung der baulich-funktionellen Situation die klinisch-mikrobiologische Diagnostik für die Erlanger Universitätskliniken aufgenommen, die zuvor von der Staatlichen Bakteriologischen Untersuchungsanstalt betrieben worden war. Innerhalb kurzer Zeit gelang es Prof. Knapp, eine hochqualifizierte und leistungsfähige klinisch-mikrobiologische Diagnostik zu schaffen und am Institut einen überregionären Schwerpunkt für die bakteriologische und serologische Diagnose der enteralen Yersiniosen aufzubauen. Besonderes Engagement zeigte Werner Knapp in der Ausbildung von Studenten der Medizin und Pharmazie.
 
Auf wissenschaftlichem Gebiete befaßte sich Werner Knapp während seiner Erlanger Tätigkeit vor allem mit Fragen aus der klinisch-mikrobiologischen Diagnostik und der experimentellen Grundlagenforschung. Seit seinen Erstbeschreibungen von Yersinia (Pasteurella) pseudotuberculosis als Erreger einer besonderen Form einer mesenterialen Lymphadenitis (1954) und von Yersinia enterocolitica als eine Erregerart, die beim Menschen zu den gleichen klinischen Erkrankungsformen wie Yersinia pseudotuberculosis führt (1963), waren die enteralen Yersiniosen sein bevorzugtes Forschungsgebiet. Eine große Zahl der auch international anerkannten Arbeiten befaßte sich mit Untersuchungen zur bakteriologisch-serologischen Diagnose und besonderen klinischen Bedeutung der enteralen Yersiniosen unter den bakteriellen Darminfektionen, mit der Antigenanalyse und -Struktur, dem Zellwandaufbau und den Stoffwechselleistungen beider Erregerarten.
 
Prof. Knapp war von 1966 bis 1978 Vorsitzender eines internationalen Subkomitees zur Erforschung der zu Yersiniosen, Pasteurellosen und Tularaemie führenden Infektionserreger. Das Ansehen, das er sich durch seine Arbeiten national und international erwarb, spiegelt sich u.a. in Einladungen zu längeren Gastaufenthalten in renommierten ausländischen Instituten, sowie in der Verleihung der Pasteur-Medaille in Silber durch das Pasteur-Institut Paris (1966), des Aronson-Preises durch die Stadt Berlin (1977) und seine Mitgliedschaften in verschiedenen ausländischen Fachgesellschaften wider.
 
Von 1968 bis 1983 war W. Knapp Leiter der Lehranstalt für medizinisch-technische Assistenten(innen). Außerdem war er über viele Jahre im Beirat und Vorstand und 1979/81 als stellvertretender Vorsitzender der DGHM (Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie) tätig.
 
Weiter Informationenen:
Christine Kubik, Institut für Klinische Mikrobiologie Immunologie u. Hygiene
Wasserturmstr. 3/5, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22281, Fax: 09131/85 -22573
E-Mail: christine.kubik@mikrobio.med.uni-erlangen.de

MediendienstAktuell Nr. 2507 vom 3.9.2001
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