Naturwissenschaftliche Fakultät II


Zum 75. Geburtstag von Prof Dr. Helga Kersten


Prof. Dr. Helga Kersten, seit 1969 bis zu ihrer Versetzung in den Ruhestand C 3-Professorin für Biochemie, feiert am 17. 11. 2001 ihren 75. Geburtstag.
 
Prof. Dr. Helga Kersten wurde 1926 in Hannover geboren und erhielt 1946 das Abitur nach einem Kriegsteilnehmerlehrgang. Danach war sie Praktikantin am Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohleforschung in Mühlheim Ruhr, studierte von 1948 bis 1953 Chemie an den Universitäten Würzburg und Freiburg. Das Fach Biochemie war damals an den Universitäten noch nicht etabliert, jedoch konnte sie eine biochemische Diplom- und Dissertationsarbeit in einem Forschungsprojekt über Steroidhormone an den Städtischen-Krankenanstalten Mannheim durchführen. Als Postdoktorandin hat sie am Wollforschungs-Institut der Technischen Hochschule Aachen Faserproteine charakterisiert.
 
Ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ermöglichte ihr 1964 die Habilitation für das Fach Biochemie an der Universität Münster, dort wurde sie auch zum apl. Professor ernannt. Ihr Mann, Prof. Dr. med. Walter Kersten, und sie fanden, dass einige Cytostatika mit der Erbsubstanz, DNA, reagieren und die Übertragung der Information von den Genen auf die Proteine hemmen. Darauf folgte ein Forschungsfreijahr am Mc Ardle Institut for Cancer Research in Madison Wiscosin. In der Monographie "Inhibitors of Nucleic Acid Synthesis" (Springer- Verlag 1974) sind ihre Publikationen zusammengefasst.
 
1969 erhielt sie die venia legendi für Biochemie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und wurde hier zur C 3-Professorin emannt. Für Studenten der Pharmazie und Chemie hielt sie Vorlesungen, spezielle Praktika und Seminare ab. Ihre wissenschaftlichen Projekte wurden in den DFG-Schwerpunkten "Molekularbiologie" und "Nukleinsäure Biochemie" mit Personal- und Sachmitteln großzügig gefördert. Die Arbeiten engagierter Diplomanden und Doktoranden über Struktur und Biosynthese seltener Nukleinsäurebausteine und einfache Modellsysteme der Zell-Differenzierung wurden in etwa 150 Originalarbeiten veröffentlicht. Aus dem DFG-Sonderforschungsbereich "Früherkennung des Krebses", den ihr Mann - bis 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Biochemie an der Medizinischen Fakultät - koordinierte, sind gemeinsame Publikationen hervorgegangen.
 
Die Fakultät Biologlie/Chemie übertrug Prof. Dr. Helga Kersten 1989-1991 das Amt des Dekans. Während eines "internationalen Kongresses für Biochemie"' in Jerusalem wurde ihr eine Honorary Lecture gewidmet.
 
Seit 1992 im Ruhestand, hat Prof. Dr. Helga Kersten, wie zuvor, öffentliche Vorträge über die Evolution der Organismen sowie über Chancen, Risiken und ethische Aspekte der Genforschung gehalten.

MediendienstAktuell Nr. 2593 vom 12.11.2001
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