Neue Studienbereiche in drei Fakultäten


Fit für die Zukunft mit neuen Angeboten


Die Universität Erlangen-Nürnberg erweitert zum Wintersemester 2001/2001 ihr Studienangebot um fünf neue Studienbereiche. Damit wird das Angebot an der wissenschaftliche Hochschule mit dem breitesten Fächerspektrum in Deutschland noch umfassender. Bereits in den vergangenen Jahren wurden zahlreiche innovative Studienfächer wie Molekulare Medizin, Internationales Wirtschaftsrecht, Computational Engineering, Internationale BWL und VWL neu eingerichtet.
 
Neu in Erlangen und Nürnberg sind zum kommenden Wintersemester der Master-Studiengang Molecular Science, der Diplomstudiengang Mechatronik und der Bachelorstudiengang Anglistik/ Amerikanistik. Nach einer grundlegenden Reform der Studienordnungen für Chemie- und Bioingenieurwesen sowie Werkstoffwissenschaften werden neben dem Diplom auch Bachelor- und darauf aufbauende Masterstudiengänge angeboten.
 
Molecular Science
Moleküle sind stoffliche Grundbausteine, in denen Atome durch chemische Bindungen zusammengehalten werden. Ein wesentlicher Teil der Materie belebter und unbelebter Natur sowie künstlich hergestellter Stoffe besteht aus diskreten Molekülen definierter Größe und Struktur. Den Rest bilden ausgedehnte Festkörper, wie Salze oder Metalle, bei denen ebenfalls Atome gebunden vorliegen. Die Grenzen zwischen diesen Klassen sind fließend. Die Erforschung der Struktur und Eigenschaften von Molekülen sowie die Fähigkeit, gezielt neue Moleküle herstellen zu können, lieferte eine der wichtigsten Grundlagen für den technischen und medizinischen Fortschritt des letzten Jahrhunderts und wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Die gegenwärtige Molekularwissenschaft ist eine naturwissenschaftliche und technologische Basisdisziplin, die wichtige Teile der Biochemie, Molekularbiologie, Medizin und Pharmazie mit einschließt. Die Einführung des Masterstudiengangs Molecular Science an der Universität Erlangen-Nürnberg greift diese neuen wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen auf. Das Studium gliedert sich in ein 6-semestriges Bachelorstudium und zwei darauf aufbauende Masterstudiengänge Molecular Nano Science und Molecular Life Science.
 
Chemie- und Bioingenieurwesen
Für die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Fabrikationsverfahren und -anlagen in der chemischen Industrie und ihr verwandten Industriezweigen werden Methoden benötigt, nach denen sich aus Laborergebnissen, Modellbetrachtungen und Betriebsanalysen schnell und sicher technisch wie wirtschaftlich optimale Lösungen finden lassen. Alle damit zusammenhängenden Problemen behandelt das Chemie- und Bioingenieurwesen. Es baut auf Grundlagen aus den Bereichen Chemie, Biologie, Physik, Mathematik und den Ingenieurwissenschaften auf und knüpft Verbindungen zu den Nachbardisziplinen Maschinenbau, Regelungstechnik, Werkstoffwissenschaften und Betriebswirtschaft. Typische Problemstellungen liegen in der Prozessanalyse, der Verfahrensentwicklung, der Optimierung, der Planung und Konstruktion und der Schadens- und Störanalyse. Auch Umweltverfahrenstechnik und Recycling sowie Bioverfahrenstechnik stehen auf dem Programm. Alternativ zum klassischen Diplom angeboten werden der 6-semestrige Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.) sowie der 9-semestrige Master of Science (M.Sc.). In beiden Fällen sind die Vorlesungen etwa zur Hälfte in englischer Sprache.

Werkstoffwissenschaften
Als Werkstoffe bezeichnet man allgemein Materialien, die eine bestimmte Funktion erfüllen und die Umsetzung einer Idee in eine tatsächliche Anwendung erlauben. Welcher Werkstoff für eine bestimmte Aufgabe zur Anwendung kommt, hängt einerseits von dem Anforderungsprofil des vorgesehenen Verwendungszweckes, andererseits von den Erfordernissen des Fertigungsprozesses ab. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielen hierbei auch die Kosten eine Rolle. Aus der Anwendung des Werkstoffes ergeben sich bestimmte Anforderungen an seine Eigenschaften. Eine hohe mechanische Festigkeit und Zähigkeit im Verhältnis zum Gewicht spielt etwa im Automobilbau eine große Rolle, um mit neuen leichten Werkstoffen zu reduziertem Spritverbrauch bei verbessertem Unfallschutz zu kommen. Andere Verwendungen von Werkstoffen erfordern besondere optische, elektrische, dielektrische oder magnetische Kennwerte. Hier sei an die rasante Entwicklung der Funktionalität der Halbleiter und integrierten Schaltkreise (Chips) sowie an Datenspeichersysteme erinnert, die in der Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung unser Umfeld prägen. Neben dem seit 1966 offerierten Diplomabschluß werden nun auch Bachelor- und Master-Titel in einer dreigliedrigen Struktur von Grundstudium, Hauptstudium Teil 1 und Hauptstudium Teil 2 angeboten, wobei ein Teil des Studiums in englischer Sprache stattfindet.
 
Bakkalaureus Artium Anglistik/Amerikanistik
Ein Studium der Anglistik/Amerikanistik führt in Berufsfelder, die sowohl von den staatlichen Anforderungen für die Lehramtsprüfungen als auch von den fachwissenschaftlichen Qualifikationen in den Magisterstudiengängen weit entfernt liegen. Deshalb bietet die Universität Erlangen-Nürnberg einen alternativen Kurz-Studiengänge an. Der international anerkannte BA-Studiengang sieht im Interesse eines stärker praxisorientierten Studiums die Möglichkeit neuer Schwerpunktsetzungen etwa in Angewandte Linguistik oder Kulturwissenschaft vor. Zudem eröffnen die überschaubare 6-semestrige Studienzeit und die Möglichkeit, den Studiengang überwiegend in englischer Sprache zu absolvieren, den Absolventen besonders gute Berufschancen. Vermittelt werden sprachpraktische sowie sprach-, literatur- und kulturwissenschaftliche Kompetenz und kulturelles Wissen vermitteln. Zulassungsvoraussetzungen sind allgemeine Hochschulreife sowie Kenntnisse in einer weiteren Fremdsprache.
 
Mechatronik
Nahezu alle technischen Produkte sind heute aufgrund des Zusammenwirkens von Mechanik, Elektronik und Software durch eine fortschreitende Integration mechatronischer Systeme geprägt. Dies gilt in gleicher Weise auch für die Produktionsanlagen selbst. Der mechatronische Systemaufbau bietet ganz neue Potenziale der Funktionsauslegung und Fertigungsrationalisierung. Damit verbinden sich aber auch erheblich veränderte Anforderungen an die Ingenieurtätigkeit, was folgerichtig zu einem integralen Ansatz für die Ingenieurausbildung führt. Mit dem neuen Studiengang Mechatronik trägt die Universität Erlangen-Nürnberg diesen veränderten Rahmenbedingungen Rechnung. Der Grundgedanke liegt im Aufbau eines neuen, direkt vernetzten Studienangebots von Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik von Studienbeginn an. Das Studium wird mit dem Diplom abgeschlossen.
 
Weitere Informationen:
Dr. Wolfgang Henning, IBZ
Halbmondstr. 6, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/ 85 -23976
E-mail: ibz@zuv.uni-erlangen.de

http://www.uni-erlangen.de, Rubrik "Studium"

Mediendienst Aktuell Nr. 2529 vom 27.9.2001

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