Erziehungswissenschaftliche Fakultät

Zum 75. Geburtstag von Prof. Dr. Henning Kößler

Prof. Dr. Henning Kößler, bis Februar 1994 Inhaber des Lehrstuhls Philosophie der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, vollendet am Freitag, 27. April 2001, sein 75. Lebensjahr. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit hat sich der Jubilar einem breit gefächerten Spektrum von bildungs- und hochschulpolitischen Interessen gewidmet. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verdankt seinem Engagement eine vielfache Bereicherung des universitären Lebens. Zu Ehren von Prof. Dr. Hennig Kößler wird es am Freitag, 27. April 2001, um 11.00 Uhr im Senatssaal des Erlanger Schlosses einen Geburtstagsempfang geben.
 
1926 in Braunschweig geboren, studierte Henning Kößler von 1946 bis 1952 Philosophie, Germanistik und Evangelische Theologie in Göttingen, wo er 1954 promoviert wurde. Von 1954 bis 1964 war er wissenschaftlicher Assistent von Wilhelm Kamlah am Philosophischen Seminar der Universität Erlangen. 1964 erfolgte die Habilitation mit einer Arbeit über die Anfänge der Geschichtsphilosophie und die Berufung zum außerordentlichen Professor, 1969 die Berufung zum ordentlichen Professor der Philosophie an die damalige Pädagogische Hochschule Nürnberg.
Als Vorstand der Pädagogischen Hochschule und Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in den Jahren 1968 bis 1976 hat Prof. Kößler die Integration dieser Institution in die Universität vollzogen und einen beträchtlichen Ausbau erreicht. 1976 bis 1982 hatte er das Amt des 1. Vizepräsidenten der Universität inne. In sein Ressort fielen unter anderem die Erstellung der Grundordnung und die Einführung der "neuen Lehrerbildung". Neben der Aufgabe, eine Studienordnung für alle Lehrämter zu erstellen, waren dabei auch strukturelle Probleme zu bewältigen. Unter der Federführung von Prof. Kößler entstand das erste fakultätsübergreifende "Gesamtkonzept" für ein Fach, die Psychologie.
 
Von 1972 bis 1976 war Prof. Kößler Vizepräsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz. 1982 wurde Prof. Kößler das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen, 1994 der Bayerische Verdienstorden.
 
Auf seine Initiative gehen die "Universitätstage" zurück, die seit 1979 in Amberg und Ansbach durchgeführt werden und die Universität enger mit der Region verbunden haben. Prof. Kößler betreute diese Veranstaltungsreihe bis 1999. Von 1982 bis zur Einstellung der Zeitschrift Ende 1995 vertrat er die Universität in der Redaktion "das neue Erlangen". Für die 250-Jahrfeier der Universität im Jahre 1993 wurde er zum Senatsbeauftragten ernannt. 1990 gründete Prof. Kößler den Fakultäten-Club Erlangen-Nümberg e.V. Er ist Gründer der Amberger Ortsgruppe des Universitätsbundes.
 
In Forschung und Lehre bemühte sich Prof. Kößler um eine Verbindung zwischen der naturwissenschaftlich orientierten und der philosophischen Anthropologie einerseits und der modernen Sprachphilosophie andererseits. Er hat eine Reihe von Schriften zur Sprachanthropologie und zur praktischen Anthropologie verfaßt. Sein Interesse gilt den anthropologischen Voraussetzungen der Ethik, der Religion, aber auch der Sprache selbst. Im Frühsommer 2001 wird sein Buch "Die Überwindung der Selbstbefangenheit - Eine Religionsanthropologie" im Olms-Verlag erscheinen.
 
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MediendienstAktuell Nr. 2344 vom 20.4.2001
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