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1. Internationale Konferenz zum Typ III Sekretionsmechanismus in der bakteriellen Pathogenität

Krankheitserreger können Wirtszellen manipulieren

Das Verständnis der Komponenten, die krankheitserregende Bakterien zur Infektion ihrer Wirte benutzen, ist eine entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung neuer Impfstoffe und Substanzen mit antibakterieller Wirkung. Darüber hinaus werden vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und Anregungen vom Studium molekularer Mechanismen der bakteriellen Pathogenität erwartet. Eine Tagung auf Kloster Banz bei Staffelstein, die vom 12. bis zum 16. Mai 2001 stattfindet, befasst sich mit einem erst vor wenigen Jahren entdeckten Mechanismus, mit dem bakterielle Krankheitserreger in Signalübertragungswege einer Wirtszelle eingreifen und deren Verhalten zu ihren Gunsten verändern. Forscher am Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben dieses Treffen von Wissenschaftlern organisiert und tragen zudem inhaltlich Wesentliches bei. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie sowie die Federation of European Microbiological Societies und die Creatogen AG unterstützen die Veranstaltung.
 
Das vielleicht faszinierendste und aufsehenerregendste Gebiet des Studiums bakterieller Pathogenität der letzten Jahre ist die Erforschung des sogenannten Typ III Protein Sekretionsmechanismus. Verschiedenste Erreger, ob sie nun Tiere, Menschen oder Pflanzen befallen, verwenden diesen Mechanismus, um bakterielle Toxine in Zellen des infizierten Wirtes zu injizieren. Die eingeschleusten Substanzen dagegen sind erregerspezifisch und erklären durch ihre unterschiedlichen Wirkungsweisen die verschiedenen Krankheitsbilder. Diese Faktoren können mit bestimmten Proteinen des Wirts wechselwirken und Wirtszellen beispielsweise dazu veranlassen, den Erreger aufzunehmen oder "Selbstmord" zu begehen.
 
Ein Austausch zwischen Forschern auf dem Gebiet der Human- und Tierpathogene und denen, die sich mit Pflanzenpathogenen beschäftigen, wie er auf dieser Tagung geplant ist, hat bisher wegen der traditionellen Trennung der Disziplinen kaum stattgefunden. Die Konferenz soll zu einer intensiven Diskussion aller Aspekte der Typ III Proteinsekretion führen und so vor allem neue Anregungen für weitere Forschungen liefern. Junge Nachwuchsforscher, Forscher des Biotech-Unternehmens Creaton AG und des Instituts für klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene sollen durch diese Tagung besondere Anregungen erhalten. Die internationale Veranstaltung im Kloster Banz spricht aber auch für die Bedeutung des wissenschaftlichen und biotechnologischen Standorts Bayern.
 
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Michael Hensel
Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene
Wasserturmstraß 3/5, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -23640, Fax: 09131/85 -22531
E-Mail: Michael.Hensel@rzmail.uni-erlangen.de
 
MediendienstAktuell Nr. 2366 vom 8.5.2001

Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de