Collegium Alexandrinum
Keilschrift und Griechen
Im Rahmen der Vortragsreihe des Collegium Alexandrinum der Universität
Erlangen-Nürnberg spricht am Donnerstag, 13. Dezember 2001,
um 20. 15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Biochemie
(Fahrstraße 17, 91054 Erlangen) Prof. Dr. Karlheinz Kessler
vom Institut für Außereuropäische Sprachen und
Kulturen, Altorientalistik) über "Die Keilschrift und
die Griechen". Der Eintritt ist frei.
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- Mit der Eroberung Mesopotamiens durch Alexander
den Großen traf eine expandierende griechische auf eine
zumindest in den Städten noch lebendige babylonische Kultur,
die im Umkreis der großen Tempel angesiedelt war. Obwohl
Griechen und Babylonier gesellschaftlich weitgehend getrennt
voneinander lebten, hatte das Eindringen der griechischen Sprache
und Schrift durchaus Auswirkungen auf die keilschriftlichen Traditionen.
So wurden Rechtsvorgänge teilweise nun von einer griechisch
geprägten Verwaltung an sich gezogen und Archive mit griechischen
Dokumenten auf Leder angelegt. In einer späten Phase wurde
die griechische Schrift sogar für die Transliteration babylonischer
Schultexte auf Tontafeln verwendet. Es lässt sich aber auch
zeigen, dass neben dem Griechischen bis zum Ende des babylonischen
Tempels die babylonischen Wissenschaften und die Keilschrift
dort weiter tradiert wurden. Während bis vor kurzem das
Ende der Keilschrift noch im 1. Jahrhundert nach Christus. angenommen
wurde, sprechen epigraphische Merkmale und zahlreiche andere
Indizien nun für ein Ende erst im 2. oder sogar 3. Jahrhundert
nach Christus.
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- Weitere Informationen:
- Prof. Dr. Karlheinz Kessler
Professur für Altorientalistik
- Tel.: 09131/ 85 -22470
- Mediendienst Aktuell Nr. 2637 vom 11.12.2001
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de