Neues Graduiertenkolleg vereinigt zahlreiche Einrichtungen an der FAU


Schäden an Gefäßen, Herz und Nieren


Die Universität Erlangen-Nürnberg hat seit Oktober dieses Jahres ein dreizehntes Graduiertenkolleg. Diplomierte Naturwissenschaftler und Absolventen des Studiengangs Molekulare Medizin, Medizinstudenten nach dem Physikum und Ärzte im Praktikum können an Forschungen zu Herz- und Nierenkrankheiten teilnehmen, die mit Schäden an Blutgefäßen in Zusammenhang stehen. Für die kommenden drei Jahre hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft über 1,8 Millionen Mark zur Förderung von 17 Doktorandinnen und Doktoranden sowie für zwei Postdoc-Stellen bewilligt. Sprecher des Kollegs ist Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, Inhaber des Lehrstuhls für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie.
 
Mit insgesamt 17 im Kolleg vertretenen Projekten wird der Bogen von molekularbiologischer Grundlagenforschung bis zu modernen diagnostischen und therapeutischen Aspekten von Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen gespannt. Beteiligt sind das Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, die Medizinischen Kliniken I, II und IV, die Klinik für Herzchirurgie, der Lehrstuhl für Experimentelle Medizin I, die Nuklearmedizinische Klinik, die Klinik für Kinder und Jugendliche, das Institut für Pathologie und die IZKF-Nachwuchsgruppe II. Inhaltlich besteht eine enge Verknüpfung mit dem vor knapp drei Jahren eingerichteten Sonderforschungsbereich 423 "Nierenschäden: Pathogenese und Regenerative Mechanismen".
 
Die Interaktionen zwischen Herz, Nieren und dem Gefäßsystem, das beide verbindet, spielen in der normalen Entwicklung, Funktion und Regulation des Organismus eine zentrale Rolle. Erkrankungen, die von einem dieser Organe ausgehen, betreffen nahezu immer alle drei Systeme. Diesen Zusammenhängen trägt die Aufteilung der Medizin in Kardiologie, Nephrologie und Vaskuläre Medizin als eigenständige Disziplinen nicht immer genügend Rechnung. Das Graduiertenkolleg "Vaskuläre Schäden an Herz und Nieren" soll die Kommunikation, die gegenseitige inhaltliche Befruchtung und den methodischen Austausch zwischen experimenteller Medizin und klinischen Gruppen in diesem Themenbereich intensivieren und sowohl den Kollegiaten als auch den Betreuern durch Synergieeffekte Nutzen bringen.
 
Für die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind ein wöchentliches Arbeitsseminar, Berichtssymposia, drei einwöchige Praktika sowie ein Trainee-Programm an einer ausländischen Universität oder bei einem Pharmaunternehmen vorgesehen. Bis zu acht assoziierte Kollegiaten aus den beteiligten Institutionen profitieren zusätzlich von den Angeboten des Graduiertenkollegs und können die ganze Bandbreite der Forschung von molekularen Mechanismen der Zell/Zell-Interaktionen bis zur bildgebenden Diagnostik im klinischen Bereich kennenlernen.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Thomas Eschenhagen
Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie
Tel.: 09131/85 -22772
eschenhagen@pharmakologie.uni-erlangen.de
 
Mediendienst Aktuell Nr. 2620 vom 3.12.2001

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