Studie am Institut für Soziologie
Erfolgreiche Berufsverläufe von Erlanger Soziologen
Arbeitslosigkeit oder Taxifahren? Entgegen allen Vorurteilen
ist dies nicht
die Alternative für Absolventinnen und Absolventen des Magisterstudiengangs
Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, wie
eine Studie am Institut für Soziologie unter Leitung von
Prof. Dr. Werner Meinefeld gezeigt hat. Die Arbeitslosigkeit
ist mit 3,4 Prozent gering, das Durchschnittjahresseinkommen
von 90.000 Mark liegt rund 15 Prozent über dem aller bundesdeutschen
Sozialwissenschaftler.
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- In das Forschungsprojekt waren insgesamt
330 Absolventen der Examensjahrgänge 1988 bis 2000 einbezogen.
Rund 70 Prozent der Befragten antworteten. Bedenkt man, dass
es keine für Soziologen reservierten Berufe gibt, sondern
sie sich in Konkurrenz zu Bewerbern mit anderen Studienabschlüssen
befinden, so ist schon allein die Tatsache erstaunlich, dass
ein Drittel direkt nach dem Studium eine Stelle antritt. Durchschnittlich
dauerte die Stellensuche vier Monate.
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- Hauptarbeitgeber ist dabei keineswegs, wie
oft vermutet, der Öffentliche Dienst. Sieht man von 15 Prozent
ab, die sich selbständig gemacht haben oder freiberuflich
tätig sind, so arbeiten heute fast 60 Prozent in der Privatwirtschaft,
zwölf Prozent in Hochschulen und nur 15 Prozent in Behörden
und in der öffentlichen Verwaltung. Breit gestreut sind
die Tätigkeitsfelder, unter denen vor allem Forschung, Dienstleistungen,
Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus hervorstechen.
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- Besonders erfreulich ist, daß nur 3,4
Prozent aller Befragten arbeitslos sind und nur sechs Prozent
mehr als einmal in ihrem Berufsverlauf von Arbeitslosigkeit betroffen
waren. Projektleiter Dr. Meinefeld: "Dies ist vor allem
deswegen ein sehr geringer Prozentsatz, da direkt nach dem Examen
nur etwa die Hälfte eine unbefristete Stelle hatte. Stellenwechsel
mit entsprechenden Verzögerungen waren also vorprogrammiert."
Bei einer Vergleichsstudie aus dem Jahr 1990 hatte die Arbeitslosenquote
noch rund zehn Prozent betragen. Der Vergleich zeige, so Meinefeld,
dass die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt den Soziologen
und Magisterabsolventen insgesamt entgegen kommen.
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- Berufszufriedenheit ist groß
Für die Erlanger Absolventen
haben sich die Arbeitsstellenwechsel insgesamt gelohnt. Drei
Viertel der Befragten arbeiten heute auf einer unbefristeten
Stelle. Die Zufriedenheit mit den Tätigkeitsinhalten und
der beruflichen Position ist stark ausgeprägt. Und auch
das Einkommen stimmt: es liegt bei den Befragten durchschnittlich
bei jährlich 90.000 Mark. Damit rangieren die Erlanger Magister-Absolventen
über dem Durchschnittseinkommen von 78.000 Mark, das für
Sozialwissenschaftler in der BRD berechnet wurde. Meinefeld:
"Ein bemerkenswerter Befund, da dem häufiger erworbenen
Diplomabschluss eine größere berufliche Verwertbarkeit
nachgesagt wird." Die Flexibilisierung der Berufsfelder
habe hier wohl Veränderungen ergeben, auf die Magister gut
vorbereitet seien. Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass
nicht jeder allein mit dem Magister-Abschluß eine entsprechende
Arbeitsstelle gefunden hat: Elf Prozent haben ein Zweitstudium
absolviert oder eine Umschulung gemacht, bevor sie berufstätig
wurden.
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- Nur geringe Unterschiede bei den Berufsverläufen
bestehen zwischen Absolventinnen und Absolventen - wenn man einmal
von der Tatsache absieht, dass nur Frauen ihre Berufstätigkeit
aus Familiengründen aufgegeben haben und insbesondere in
der Privatwirtschaft Frauen schlechter bezahlt werden als Männer.
- Studiendauer ohne Einfluss
Überraschende Erkenntnisse lieferte die Studie in anderen
Bereichen. Zumindest für die befragte Absolventengruppe
ist die Studiendauer ohne Einfluss auf den Berufserfolg geblieben.
Auch Praktika, Hochschulwechsel oder Auslandsaufenthalte wirkten
sich nicht aus. Entscheidungen der Arbeitgeber über Einstellung
und Beförderung fallen offensichtlich nicht allein nach
solch formalen Kriterien.
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- Insgesamt lässt die Studie der Erlanger
Soziologen ein durchaus positives Resümee zu: Die Absolventen
haben zügig und überwiegend ausbildungsadäquat
auf dem Arbeitsmarkt Fuß gefaßt. Dieser Umstand dürfte
auch die Bereitschaft gefördert haben, der Einladung des
Instituts für Soziologie zu einem Absolvententreffen am
Samstag, 24.November 2001, zu folgen. Im Zentrum der Veranstaltung
soll neben dem Austausch von Berufserfahrungen und Studienerinnerungen
und der Auffrischung von Kontakten die Vorstellung und Diskussion
der Studie stehen, die ab Ende November auch über das Internet
verfügbar sein wird (www.phil.uni-erlangen.de/~p1soz/index.htm).
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- Hinweis für Medienvertreter:
- Das Treffen - ausschließlich für
angemeldete Alumnis - findet am Samstag, 24. November 2001, 16.30
Uhr, im "unicum", Carl-Thiersch-Str. 6, 91052 Erlangen,
statt.
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- Weitere
Informationen
- Prof. Dr. Werner Meinefeld
- Tel.: 09131/ 601033 oder 09131/85 -22377
- meinefeld@gmx.de
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- Mediendienst Aktuell Nr. 2607 vom 22.11.2001
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de