Höchstdotierter deutscher Förderpreis
Leibniz-Preis für Zöglinge der Universität Erlangen-Nürnberg
Zwei "Zöglinge" der Universität Erlangen-Nürnberg,
Prof. Dr. Frank Vollertsen, seit 1998 Inhaber des Lehrstuhls
für Umformende und Spanende Fertigungstechnik der Universität
Paderborn, und Prof. Dr. Wolf-Christian Dullo, seit 1999 Direktor
der Forschungszentrums für marine Geowissenschaften (GEOMAR)
in Kiel, werden heute zusammen mit neun weiteren Wissenschaftlern
vom Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
als Preisträger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms
der DFG für das Jahr 2002 bestimmt. Der Gottfried Wilhelm
Leibniz-Preis ist der höchstdotierte deutsche Forschungspreis
und mit jeweils drei Millionen Mark (1,55 Millionen Euro) dotiert.
Stärker theoretisch ausgerichtete Forschung wird mit je
1,5 Millionen Mark (775.000 Euro) gefördert. Die Mittel
sind für Forschungsarbeiten in einem Zeitraum von fünf
Jahren vorgesehen.
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- Frank Vollertsen, geboren
am 13. August 1958, studierte von 1980 bis 1986 Werkstoffwissenschaften
an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.
Er schloss das Studium mit Auszeichnung ab, nachdem er bereits
in der Studienzeit im Jahr 1984 in der sehr angesehenen Fachzeitschrift
"Materials Science and Engineering" seinen ersten wissenschaftlichen
Aufsatz publizierte. Ab 1986 arbeitete er in Erlangen als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie bei Prof.
Dr. Manfred Geiger. Dort wurde er im Mai 1990 mit Auszeichnung
mit einer Arbeit zum Thema "Pulvermetallurgische Verarbeitung
eines übereutektoiden verschleißfesten Stahls"
promoviert, einer Arbeit, die mit dem Promotionspreis der Erlanger
Technischen Fakultät und mit dem BMW Scientific Award (2.
Preis) gewürdigt wurde.
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- Frank Vollertsen begann Anfang der 90er Jahre
wichtige Arbeiten zum Thema Laserstrahlumformen. Es gelang ihm,
neben seinen eigenen Aktivitäten ausgezeichnete junge Wissenschaftler
als Diplomanden und Doktoranden zu gewinnen und innerhalb weniger
Jahre eine international bekannte und anerkannte Gruppe auf dem
Gebiet des Laserstrahlumformens aufzubauen.
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- Die 1996 erschienene Monographie "Laserstrahlumformen
- Lasergestützte Formgebung: Verfahren, Mechanismen, Modellierung",
war zugleich Habilitationsschrift und wurde mit dem Wolfgang
Finkelnburg-Preis der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
bedacht. Sie dokumentiert die wissenschaftliche Analyse der Mechanismen
beim Laserstrahlumformen, der Wechselwirkungen der thermisch
induzierten Spannungen mit dem Werkstoff und der Geometrie des
Werkstücks, seiner analytischen und numerischen Modellierung
sowie der fertigungstechnischen Beschreibung des Vorgangs. Dies
ist heute die Basis für den fertigungstechnischen Einsatz
der Verfahrensfamilie des Laserstrahlumformens insbesondere im
Bereich der Mikrotechnik, wo Frank Vollertsen in den Folgejahren
eine Reihe wichtiger wissenschaftlicher Arbeiten im Spannungsfeld
der Werkstoffwissenschaften und der Fertigungs- bzw. Lasertechnik
veröffentlichte.
Dazu gehören auch Arbeiten zur gezielten Beeinflussung der
Werkstoffeigenschaften von Blechwerkstoffen durch eine lokale
Wärmebehandlung im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 396
"Robuste, verkürzte Prozessketten für flächige
Leichtbauteile".
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- Bereits ein Jahr nach seiner Habilitation
wurde Frank Vollertsen 1998 auf den Lehrstuhl für Umformende
und Spanende Fertigungstechnik der Universität Paderborn
berufen, wo er heute zugleich Sprecher des Instituts für
Prozess- und Werkstofftechnik ist.
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- Frank Vollertsens interdisziplinäre
Forschung verbindet die Werkstoffwissenschaften, Lasertechnik
und Fertigungstechnologien. Vor allem auf dem Gebiet des Laserstrahlumformens
hat er sich früh einen Namen gemacht und es gelang ihm,
innerhalb weniger Jahre eine international anerkannte Forschergruppe
aufzubauen. Zu seinen neueren Arbeiten gehört unter anderem
das Forschungsvorhaben "Umformen strukturierter Platinen
mit Mehrfachmembranen",, das im Rahmen eines DFG-Schwerpunktprogramms
neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Umformtechnik ermöglichen
soll.
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- Wolf-Christian Dullo, geboren 1954 in Nürnberg, begann 1975 an der
Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen sein Studium der
Geologie und Paläontologie, das er bereits 1979 abschloss.
Nach der Promotion in Erlangen erfolgte 1988 die Habilitation
und die Ernennung zum Privatdozenten. Von 1988 bis 1990 war Wolf-Christian
Dullo in Erlangen als akademischer Oberrat tätig, vertrat
zwischendurch für ein Jahr die C4-Professur für Allgemeine
und Historische Geologie in Heidelberg und wurde zum 1. 1. 1991
auf eine C3-Professur für Paläoozeanographie am Forschungszentrum
für marine Geowissenschaften (GEOMAR) der Christian-Albrechts-Universität
Kiel berufen. Wenige Jahre später wurde er zum Stellvertretenden
Direktor des Forschungszentrums GEOMAR ernannt, 1999 wurde er
dessen Direktor. Den Ruf auf eine C4-Professur in Erlangen lehnte
er ab.
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- Wolf-Christian Dullos Interesse gilt der
Paläoklimatologie und der Paläoozeanographie, insbesondere
der Untersuchung von Riffkalken. Er entwickelte eine Analysemethode
für die Untersuchung des Korallenwachstums quartärer
Riffe - die so genannte hochauflösende Sklerochronologie
-, die erstmals genaue Rückschlüsse auf Meeresspiegelschwankungen
und Klimaveränderungen im weltweiten Vergleich erlaubte.
Insgesamt tragen Wolf-Christian Dullos Arbeiten entscheidend
zum Verständnis des Klima-Ozean-Systems bei.
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- Das Leibniz-Programm
Ziel des Leibniz-Programms, das 1985
eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre
Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem
Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung
besonders qualifizierter jüngere Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler zu erleichtern.
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- Die feierliche Verleihung der Preise im Leibniz-Programm
für das Jahr 2002 durch den DFG-Präsidenten Prof. Dr.
Ernst-Ludwig Winnacker findet am 6. März in der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.
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- Mediendienst Aktuell Nr. 2631 vom 7.12.2001
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de