Psychiatrische Universitätsklinik
Teil des neuen Kompetenznetzwerks Demenzen
Universität Erlangen-Nürnberg will neue Demenztests
entwickeln
Die Entwicklung von neuen biochemischen Tests zur Früherkennung
von Demenz ist das Ziel eines Projektes an der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen-Nürnberg
(Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber). Im Rahmen eines seit
Oktober 2001 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
mit insgesamt 25 Millionen Mark geförderten Kompetenznetzwerkes
Demenzen werden in den kommenden zwei Jahren zunächst rund
eine Million Mark an Fördermitteln für Personal und
Ausstattung nach Erlangen fließen.
-
- "Die Früh- und Differenzialdiagnostik
ist das Kernstück des Kompetenznetzwerkes Demenzen. Wir
werden in diesem Bereich Standards definieren, die eine Grundlage
für bundesweit einheitliche Untersuchungsmethoden auf dem
neuesten Stand der Wissenschaft bilden", erläutert
Prof. Kornhuber die Ziele des Projekts. Bundesweit werden hierzu
2000 Patienten mit leichter Demenz beziehungsweise beginnender
Gedächtnisstörung untersucht. Die Ergebnisse werden
in den drei Laborzentren Erlangen, Göttingen und München
ausgewertet. Erlangen als nationales Referenzzentrum für
die klinisch-chemische Diagnostik ist für die zentrale Qualitätssicherung
verantwortlich.
-
- Bereits heute ist die Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie unter Leitung von Prof. Kornhuber führend
bei der Entwicklung und Einführung von neuropsychologischen
und psychometrischen Tests. Die Erlanger Demenztests finden im
deutschsprachigen Raum die häufigste Anwendung und gelten
auch international als Standard. Jetzt soll diese Vorreiterrolle
im Rahmen des Kompetenznetzwerkes auch auf den biochemischen
Bereich ausgedehnt werden. Bislang sind Demenzen nur durch aufwendige
Untersuchungen von Rückenmarksflüssigkeit, so genanntem
Liquor, zu diagnostizieren. Ziel von Prof. Kornhuber und seinem
Team sind Untersuchungsverfahren, mit denen die Diagnose an aussagekräftigen
Blutbestandteilen gestellt werden kann. Prof. Kornhuber: "Demenzuntersuchungen
werden so weitaus kostengünstiger und einfacher."
-
- Netzwerk mit 13 Kompetenzzentren
Das Demenzen-Netzwerk wird bundesweit
aus Kompetenzzentren an den 13 Universitäten Berlin, Bonn,
Düsseldorf, Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Göttingen,
Hamburg, Heidelberg, Leipzig, Mannheim, München und Würzburg
gebildet. Vor Ort werden jeweils Gedächtnisambulanzen, Allgemeinkrankenhäuser,
Nervenärzte, Hausärzte und Angehörigenorganisationen
eingebunden. Erlangen nimmt auch in diesem Bereich eine Vorreiterrolle
ein. Beispielsweise wird mit Unterstützung des mittelfränkischen
Bezirkstagspräsidenten Gerd Lohwasser ein Kooperationsvertrag
im Bereich der Frühdiagnostik und der Therapie zwischen
der Psychiatrischen Universitätsklinik in Erlangen und den
drei mittelfränkischen Bezirkskrankenhäuser in Ansbach,
Erlangen und Engelthal angestrebt.
-
- Weitere Informationen
- Dr. Ariane Peine
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Tel.: 09131/ 85 -34147
Ariane.Peine@psych.imed.
uni-erlangen.de
-
-
- Mediendienst Aktuell Nr. 2605 vom 22.11.2001
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de