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- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Fakultät
Neues interdisziplinäres Standardwerk zur Arbeitslosigkeitsforschung
Wer sich selbst beruflich etwas zutraut, hat beruflichen Erfolg
und ein geringeres Erwerbslosigkeitsrisiko. Welche Faktoren stellen
jedoch den Erfolg von Existenzgründungen aus der Erwerbslosigkeit
sicher? Welche Rolle spielen Modelle wie Outplacement, Arbeitsstiftungen
oder Zeitarbeit bei der Bewältigung von Erwerbslosigkeit?
Fragen und Erkenntnisse, die Forscher der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und
anderer Einrichtungen in einem neuen interdisziplinären
Standardwerk zur Arbeitslosigkeit untersucht und ausgewertet
haben. Angesichts steigender Arbeitslosenzahlen beschäftigt
sich der Sammelband mit den Ursachen, den psychosozialen und
gesellschaftlichen Folgen der Arbeitslosigkeit und deren Bewältigung.
Neben möglichen Maßnahmen und deren Wirkung steht
aber auch die Frage nach neuen Perspektiven in der Forschung
und der Arbeitsmarktpolitik im Mittelpunkt des Sammelbandes.
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- Bandbreite an Themen abgedeckt
Ein äußerst weit gefächertes
Themenspektrum mit solider Datenbasis und praxisbezogener Recherche
bietet dem Leser eine Vielfalt an einprägsamen Erkenntnissen.
Reichel (WiSo-Fakultät) untersucht in seinem Beitrag makro-ökonomische
Ursachen der Arbeitslosigkeit. Aufgrund seiner theoretischen
und empirischen Analyse ergeben sich drei Ursachen: geringe Investitionsquote,
inflexible Löhne und Wachstum der Erwerbsbevölkerung.
Mittel- und langfristig ist es daher seiner Ansicht nach vor
allem wichtig, Anreize für Nettoinvestitionen zu schaffen.
Lohnzurückhaltung dagegen ist eine defensive Maßnahme,
die Reichel allerdings in Deutschland für notwendig hält.
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- Neben diesen gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen
werden im Sammelband eine Reihe von "alten" und "neuen"
Einzelmaßnahmen und Maßnahmenpaketen geschildert.
Bacher, Michael Müntnich, Dr. Frank Wießner, Voigt
und Zempel untersuchen Existenzgründungen von Arbeitslosen,
wobei Voigt die betriebswirtschaftliche, Zempel die psychologische
und Bacher (alle WiSo-Fakultät) die soziologische Sichtweise
einbringen. Empirische Daten steuern Müntnich und Wießner
(beide IAB) bei. Die Ergebnisse machen deutlich, dass arbeitslose
Existenzgründer erfolgreich sein können, wobei dieses
Instrumentarium sicherlich kein Allheilmittel darstellt.
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- Dass etwas getan werden sollte, folgt aus
Schachtschneiders (WiSo-Fakultät) grundlegender rechtswissenschaftlicher
Analyse. Ein Recht auf Arbeit ergibt sich beispielsweise aus
der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 oder
aus der Europäischen Sozialcharta 1961. Nach Schachtschneider
besteht aber auch eine Verpflichtung zur Arbeit.
- Auch die Forschungsarbeiten von Paul und
Moser (WiSo-Fakultät) unterstreichen die Notwendigkeit von
Maßnahmen und widerlegen das immer wieder geäußerte
Vorurteil, dass Arbeitslose es sich auf Kosten der Allgemeinheit
gut gehen ließen. Die Autoren haben hierzu über 100
Forschungsarbeiten zur Arbeitslosigkeit reanalysiert.
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- Interdisziplinarität ist ein wichtiges
Profilmerkmal der WiSo-Fakultät und stellt ein anspruchsvolles
Programm dar, da es Verständigung über die Fachgrenzen
einer Disziplin hinaus erfordert. Dass Interdisziplinarität
möglich und für die Analyse von sozialen Problemen
nutzbringend ist, verdeutlicht eine vor kurzem erschienene Veröffentlichung
zur Erwerbslosigkeit: Herausgegeben wurde sie von Jeannette Zempel,
Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie,
Prof. Dr. Johann Bacher, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie,
und Prof. Dr. Klaus Moser, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts-
und Sozialpsychologie. Weitere Autoren von der WiSo-Fakultät
sind Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider (Inhaber des Lehrstuhls
für Öffentliches Recht), Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt (Inhaber
des Lehrstuhls für Industriebetriebslehre), Nathalie Galais
(Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie), Dr.
Lutz Hagen (Lehrstuhl für Kommunikations- und Politikwissenschaft),
Karsten Paul (Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie)
und Dr. Richard Reichel (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre).
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- Als Autoren konnten ebenso weitere namhafte
Experten der Erwerbslosigkeitsforschung wie beispielsweise Christian
Brinkmann (IAB, Nürnberg), Prof. Dr. Thomas Kieselbach (Universität
Bremen), Prof. Dr. Gisela B. Mohr (Universität Leipzig)
und Prof. Dr. Alois Wacker (Universität Hannover) aus Deutschland
oder Prof. Dr. David Fryer aus Großbritannien (Universität
Styrling) gewonnen werden.
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Zempel, Jeannette, Johann Bacher & Klaus Moser (Hrsg.): Erwerbslosigkeit.
Ursachen, Auswirkungen und Interventionen. Psychologie sozialer
Ungleichheit, Band 12. Opladen (Leske+Budrich), 2001.
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- Weitere Informationen:
- Jeannette Zempel
Tel.: 0911/5302-248
zempel@wiso.uni-erlangen.de
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- Prof. Dr. Johann Bacher
Tel.: 0911/5302-680
bacher@wiso.uni-erlangen.de
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- Prof. Dr. Klaus Moser
Tel.: 0911/5302-259
moser@wiso.uni-erlangen.de
Mediendienst FORSCHUNG Nr. 615 vom 14.12.2001
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
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