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Ein Tag mit Mendelssohn Bartholdy

Urenkel des Komponisten kommt nach Erlangen

Die Erlanger Universitätsmusik widmet sich am Sonntag, 8. Juli, mit mehreren Veranstaltungen in der Neustädter Kirche in Erlangen dem beliebten Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847). Dazu reist als Ehrengast der einzige Urenkel des Komponisten, der 82-jährige Dr. Thomas A. Wach, aus Rüschlikon bei Zürich an.

Im Universitätsgottesdienst um 10 Uhr zur Reihe „Lieder-Schätze“ steht Martin Luthers Kampflied „Ach Gott, vom Himmel sieh darein“ im Zentrum. Es erklingt die vom 23-jährigen Mendelssohn 1832 dazu geschaffene, bisher kaum bekannte Kantate, musiziert vom Akademischen Chor der FAU und dem Main-Barockorchester Frankfurt. Die Predigt zu Luthers Lied hält Universitätsprediger Prof. Dr. Wolfgang Schoberth.

Um 11.15 Uhr schließt sich eine Matinée zu Ehren von Dr. Thomas Wach an. Hier agiert der Erlanger Chor Vocanta unter Leitung von Joachim Adamczewski mit Motetten von Mendelssohn und Heinrich von Herzogenberg. Zur Erstaufführung kommt dabei die große doppelchörige Motette, welche Herzogenberg der Tochter Mendelssohns, Lili Wach, zur Silberhochzeit 1895 in Leipzig gewidmet hat. Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Konrad Klek, der das Werk vor kurzem ediert hat, erläutert die Zusammenhänge.

Der Mendelssohn-Tag schließt mit einem großen Konzert um 19 Uhr unter dem Titel „Der junge Mendelssohn“. Es erklingen die bisher wenig gespielten geistlichen Werke für Chor und Symphonieorchester, die Mendelssohn auf seiner Bildungsreise nach Rom und Paris in den Jahren 1830-32 komponierte: der 115. Psalm „Non nobis Domine“, Kantaten zu den Chorälen „O Haupt voll Blut und Wunden“, „Ach Gott, vom Himmel sieh darein“, „Wir glauben all an einen Gott“, „Verleih uns Frieden gnädiglich“ und die 1840 für einen englischen Auftraggeber geschriebene Hymne zu Psalm 13. Mit drei Kantaten zu Luther-Liedern, die den jungen Mendelssohn besonders faszinierten, ist dieses Konzert ein Beitrag zum Themenjahr „Reformation und Musik“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Unter Leitung von Prof. Klek agieren neben Chor und Orchester als Solisten die Erlanger Altistin Laura Baxter und der Ellwanger Bariton Reinhard Krämer. Das Main-Barockorchester Frankfurt gilt als eines der führenden Ensembles in Deutschland, dessen Mitglieder auf historischen Instrumenten spielen. Wie beim Jubiläumskonzert des Akademischen Chores zum Mendelssohn-Jahr 2009 können alle Besucher auf diese Weise das authentische Mendelssohn-Klangbild erleben, das bei diesen Werken bisher noch in keiner CD-Einspielung greifbar ist.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Konrad Klek

Tel.: 09131/85-22226

Konrad.Klek@theologie.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 154/2012 vom 4.7.2012

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