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Mit Kunst gegen Krebs

Patientin Nadine B. nimmt am Malprojekts „Kreativ ist positiv“ teil.

Patientin Nadine B. nimmt am Malprojekt

„Kreativ ist positiv“ teil.

Medizin 1 des Uni-Klinikums bietet Krebspatienten Maltherapie an

Die Beschäftigung mit Kunst ist für Krebspatienten ein wichtiger Entspannungsfaktor, der die Krankheitsbelastungen reduziert und damit die Therapie positiv beeinflussen kann. Vor diesem Hintergrund startete die Medizinische Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie (Direktor: Prof. Dr. Markus F. Neurath) des Universitätsklinikums Erlangen jetzt das Malprojekt „Kreativ ist positiv“ für krebskranke Patienten. Finanziell unterstützt wird das Kunstprogramm durch die Stiftung Leben mit Krebs.

Der Malkurs findet 14-tägig an einem Mittwochnachmittag im Internistischen Zentrum statt. PD Dr. Frank Boxberger, Oberarzt an der Medizin 1, freut sich über das Zusatzangebot in seiner Klinik. „Die ersten Patientinnen haben das Angebot mit Begeisterung angenommen“, sagte Dr. Boxberger. Regelmäßig schaut er bei seinen Patienten vorbei und ist beeindruckt, was in kurzer Zeit unter Anleitung von Malerin und Psychologin Gudrun Maria Gräbner entsteht. Vorkenntnisse benötigt niemand, versichert Gräbner. „Was Patienten lediglich brauchen ist Neugier, etwas Entdeckergeist und Lust am Experimentieren mit Farben und Formen.“ Die Malerin weiß, dass bei den Patienten im Laufe ihrer Erkrankung vieles „auf der Strecke“ bleiben musste, „besonders Spontanität und Freude am absichtslosen Tun, die man als Kind hatte“. Diesen „kreativen Schatz“ möchte Gräbner heben. „Das Gestalten und Erleben mit Pinsel, Farben, Kreiden und Tusche kann zum Abenteuer werden“, so Gräbner.

Studie untersucht Auswirkung von Kunstprogramm auf Krebstherapie

Nadine B. (23) ist für das neue Angebot ihrer Klinik dankbar. „Es tut gut, sich mal nicht mit der Krankheit beschäftigen zu müssen und man kommt auf andere Gedanken.“ Bei einer Collage aus alten Zeitschriften bastelte sie zusammen mit zwei Mitpatientinnen an einem Bild. Die schönsten Werke sollen dann Ende des Jahres der Öffentlichkeit in einer Ausstellung präsentiert werden. Dr. Boxberger ist sich sicher: „Die Beschäftigung mit Kunst verbessert die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Chemotherapie.“ In welchem Maß, das erforscht er in einer begleitenden Studie.

Dass das Angebot für Patienten kostenfrei durchgeführt werden kann, ist einer Förderung durch die Stiftung Leben mit Krebs zu verdanken. Die 2005 in Wiesbaden ins Leben gerufene Stiftung fördert und initiiert Therapie unterstützende, patientenorientierte Aktivitäten im Bereich der bildenden und rezipierenden Kunst und Sport. Die Stiftung führt in bundesweiten Kooperationen mit Künstlern, Museen und Kunstinstitutionen zum Beispiel Kurse für kreatives Gestalten, Führungen sowie themenbezogene Ausstellungen durch.

Weitere Informationen für interessierte Patienten unter Tel.: 09131/85-35285. Die Teilnahme am Kurs ist kostenlos, eine Anmeldung notwendig.

Weitere Informationen für die Medien:

PD Dr. Frank Boxberger

Tel.: 09131/85-35000

frank.boxberger@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 123 vom 05.06.2012

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