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EFI-Lectures:„Pandoras Büchse. Bio-Objekte und ihre Herausforderungen für Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“

Meldungen und Termine

ab Mittwoch, 27. Juni, 18.00 Uhr, Aula im Erlanger Schloss

„Pandoras Büchse. Bio-Objekte und ihre Herausforderungen für Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“: Unter diesem Titel stehen die ersten vier Vorträge einer neuen interdisziplinären Vorlesungsreihe „EFI-Lectures“ der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). In den kommenden Wochen setzen sich Experten der FAU mit aktuellen biotechnologischen Entwicklungen auseinander und diskutieren über Forschungsergebnisse, ihre öffentliche Wahrnehmung und darüber, welche Folgerungen sich daraus für den Umgang mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Anwendungen ergeben können.

Den Auftakt macht Prof. Dr. Rainer Buchholz vom Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, der sich gemeinsam mit Prof. Dr. Kay Kirchmann und Dr. Sven Grampp vom Lehrstuhl für Theater- und Medienwissenschaften dem Thema „Genetisch veränderte Insektenviren für den biologischen Pflanzenschutz? Transgene Insekten, die Freisetzungsdebatte und ihre mediale Diskursivierung“ widmet. Biologischer Pflanzenschutz gilt als allgemein akzeptiert. Doch macht sich in der Öffentlichkeit schnell Unbehagen breit, sobald die eingesetzten Organismen genetisch verändert sind und darüber von den Medien zugespitzt berichtet wird. Vortrag und Diskussion finden am Mittwoch, 27. Juni, um 18.00 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses statt.

Weitere Termine der Vorlesungsreihe sind der 4., 11. und 18. Juli. Hier liegt der Fokus auf embryonalen Stammzellen, Ersatzmodellen für Tierversuchen und Produkten der synthetischen Biologie.

In den „EFI-Lectures“, die in den kommenden Semestern fortgesetzt werden, stellt die Universität alle neun Projekte vor, die im Rahmen der so genannten Emerging Fields Initiative (EFI) der FAU gefördert werden. Die im Jahr 2010 ins Leben gerufene Initiative fördert neue, interdisziplinär angelegte Forschungsgebiete, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium befinden und ein hohes Erfolgspotential aufweisen.

Zum Vortrag am 27. Juni:

Pflanzenschutzmittel sind aus der Landwirtschaft in den allermeisten Fällen nicht mehr wegzudenken. Mittel der chemischen Industrie haben allerdings oft negative Nebenwirkungen, die in der Öffentlichkeit zur Ablehnung führen. Biologische Mechanismen können eine Alternative sein. Der gezielte Einsatz von Viren als Ersatz für klassische Insektizide ist bereits etabliert und weithin akzeptiert. Erst deren mögliche genetische Veränderung mit dem Ziel, die Wirkung noch passgenauer zu steuern, verursacht in der Öffentlichkeit Unbehagen.

Anhand des Vergleichs biotechnologischer Forschungsbefunde und der Medienberichterstattung über Biotechnologie zeigen und diskutieren die Referenten, was sich bei der Informationsvermittlung im Übergang vom Labor in die Medien ereignet, wie Forschungsergebnisse, aber auch dadurch ausgelöste Ängste kommuniziert und Zukunftsszenarien imaginiert werden. Ausgehend von einer konkreten Fallstudie, dem Vireneinsatz zur Bekämpfung von Schmetterlingsraupen der Wickler-Familie, behandelt der Vortrag die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft, Technik und medialer Berichterstattung – sowohl aus der Perspektive eines Biotechnologen wie auch eines Medienwissenschaftlers.

Matthias Braun, Tel.: 09131/85-26078, Matthias.Braun@theologie.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 142/2012 vom 22.6.2012

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